Morphosys A Face Of Leather (2011) - ein Review von walzenstein

Morphosys: Face Of Leather, A - Cover
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1 Review
2
2 Ratings
7.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


walzenstein
05.04.2018 13:18

Im regelmäßigen Abstand von zwei Jahren bringen die Regensburger MORPHOSYS nun schon Alben heraus. Und nun ist mit “A Face Of Leather” das dritte Album des Quintetts erschienen. Aber mit dem Vorgänger “The Chopping Block” haben MORPHOSYS eine abwechslungsreiche Scheibe herausgebracht, bei der ich befürchtete, dass diese der Höhepunkt des Bandschaffens ist, eben weil sie damit die Messlatte ziemlich hochgelegt hatten. Doch weit gefehlt: Chris Caravello und seine Mannen zeigen auch mit “A Face Of Leather”, dass ihr Pensum an Songwriting noch lange nicht erschöpft ist.

Ein kurzes Intro und schon geht es mit “Vomit Your Blood” in die Vollen. Und man merkt es wieder mal sofort: Die Regensburger setzen auf Abwechslung und Wechsel der Tempi. Textlich hält man sich an Altbewährtem und huldigt der Blasphemie sowie dem Gore. Musikalisch hingegen haben sich MORPHOSYS eindeutig weiterentwickelt. Klar, Death Metal ist nach wie vor die dominierende Grundstruktur, aber auf “A Face Of Leather” gibt es immer häufiger Ausflüge in Thrash-Regionen, die manchmal an den SLAYER-Stil erinnern, wie z.B. bei “Necromaniac” oder “Child Of Sodom”. “Necromaniac” ist auf dem Album sogar zwei Mal vertreten. Zum Schluss gibt es nämlich ein Stelldichein von Paul Speckmann, der sich mit Chris Caravello den Gesang teilt und somit MASTERsches Feeling auf die Platte bringt.
Natürlich ist das Gros des Albums schnell geraten, aber dennoch wird hier nicht drauflos geholzt. Es gibt hier z.B. das treibende “The Fall Of Heaven”, das fast schon doomige “Buried In Your Own Blood” (das etwas an DEBAUCHERY erinnert) oder das rasend schnelle “Crucifixion”. Für jeden ist wirklich etwas dabei und so bringt die CD alles mit, was das Metaller-Herz schneller schlagen lässt. Langeweile? Fehlanzeige.
Wer beim Albumtitel übrigens an kunstsonnengebräunte Jünglinge denkt, dem sei die “Enzyklopädie der Serienmörder” empfohlen. Hier geht es um “Leatherface” Ed Gain, der ja auch eine Vorliebe für Modedesign hatte und Gürtel aus Brustwarzen ‘schneiderte’. Ein Konzeptalbum ist “A Face Of Leather” dennoch nicht, denn nur der Titeltrack behandelt dieses Thema. Mit “Verzweiflung” gibt es traditionell auch wieder einen gekeiften deutschen Text, den man so gut versteht, dass man die Lyrics nicht unbedingt nachlesen muss.

“A Face Of Leather” knüpft fast schon nahtlos an “The Chopping Block” an und muss sich nicht verstecken. MORPHOSYS sind fleißige Jungs, die es verstehen, gute Musik auf einen Silberling zu pressen. Daumen erneut hoch!

Punkte: 9 / 10


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