Ich wurde nicht enttäuscht. Richtig schön roher Oi-Punk. So wie er sein soll. „Die Produktion könnte besser sein!“ höre ich manche schon sagen. Dem kann ich nur widersprechen. Denn genauso muss Oi-Punk klingen! In den rauen Sound bauen die Skins aus Sapporo immer wieder melodische Gitarren-Soli ein. Ein Background-Chor und Oi-Rufe hier und da geben dem Ganzen die richtige Würze. Einfach klasse. Langweilig wird die Scheibe auch nicht, dafür sind die Lieder zu abwechslungsreich.
„Skinhead Anthems“ ist übrigens kein eigenständiges Album, sondern eine Compilation aus dem ersten Album Koudou (1997) und zwei Singles. Als Bonus gibt es vier Live-Tracks, die in erstaunlich guter Qualität sind. Gesungen wird ausschließlich in Japanisch. Mir gefällt das persönlich besser, als das unverständlich gebrochene Englisch anderer japanischen Bands aus diesem Genre. Auch im Booklet, gedruckt auf hochwertigem japanischen Papier, ist ausschließlich das Label und ein paar Angaben zur Produktion in lateinischer Schrift zu finden.
Aufgenommen und abgemischt wurden die Songs im Klub Counter Action. Sagt mir persönlich nichts, soll in Japan aber eine Größe im Musikbusiness sein. Auch wenn ich kein einziges Wort der Texte verstehen kann, finde ich, das kann man nicht besser machen. Diese CD hat einen Ehrenplatz in meinem Regal.
Punkte: 10 / 10