Zehn Songs umfasst Death Magnetic und kommt auf eine Spielzeit von fast 80 Minuten. Kein Wunder, denn nur ein Song ist fünf Minuten lang, der Rest ist wesentlich länger. Zudem darf sich Neu-Basser und Affenmensch Robert Trujillo noch auch aktiv ins Songwriting einmischen. Der Produzentwechsel zu Rick Rubin dürfte auch einen besseren Sound versprechen. Gespannt lege ich die CD in den Player …
… und werde erlöst. Der Opener „That Was Just Your Life“ gehört zu dem Besten, was die Metallicats seit mindestens 15 Jahren gemacht haben. Kein Drei-Riff-Geschrammel mit Blechtrommel-Untermalung! Nein, derbster Metalsound und eine Produktion, die Gutes erahnen lässt. Mein Dank geht an Rick Rubin! Zwar hört man schnell heraus, dass Herr Ulrich immer noch ein mittelmäßiger Drummer ist, aber dafür fahren die Gitarren das voll Thrash-Brett auf. Hetfield singt wie ein junger Gott und hat anscheinend seine Eier im Tiefkühlfach wieder gefunden! Der Bass ist äußerst druckvoll und der Refrain lässt mein Herz dahinschmelzen. Das Beste kommt noch, Kirk Hammett darf wieder solieren und er macht das extrem gut! Der beste Metallica-Opener seit langem!
Nicht weniger langsam geht es mit „The End Of The Line“ weiter, welcher musikalisch sehr gut auf das schwarze Album gepasst hätte. Bratende Metal-Gitarren dominieren das Geschehen und ein unheimlicher Groove gesellt sich zu diesem Nackenbrecher.
Mit „Broken, Beat And Scarred“ gelangen wir nun zu dem besten Song der Scheibe! Diese Nummer hat alles! Stampfende Sechssaiter, weltklasse Solo und James’ erhabenen Gesang. Die Eingangsmelodie ist nebenbei durchaus eingängig und die Hookline „Show Your Scars“ wird bald von tausenden Kehlen in den Stadien gesungen werden.
Etwas ruhiger geht es mit der Single-Auskopplung „The Day That Never Comes“ weiter, wessen Intro mich stark an „Fade To Black“ erinnert, wogegen der Song sehr in die Load-Ecke einschlägt, was jetzt nichts schlechtes heißen muss. Dieser Song ist eine Rock-Halbballade und hat mich Metal soviel zutun wie Oliver Kahn mit dem TSV 1860 München!
Für meinen Geschmack etwas zu ruhig und konstruiert, allerdings der göttliche Thrash-Part in der Mitte entschädigt schon fast wieder für den schwachen Start. Dieses Stück braucht etwas Geduld.
Insgesamt liefern Metallica hier beeindruckende Arbeit ab und nebenbei das Beste Album seit dem Schwarzen Album. (Was allerdings auch nicht schwer war) Allerdings gibt es auch ein paar Negativ-Aspekte! Beginnen möchte ich mit der miesen Leistung von Lars Ulrich, der einfach uninspiriert vor sich hin kloppt. Die Produktion hätte auch besser ausfallen können! Die Drums klingen immer noch leicht blecher und wecken St. Anger-Erinnerungen in mir!
Rauschebart Rick Rubin sollte aber unbedingt an Bord bleiben, denn er hat Metallica dahin getrieben, wo sie auch hingehören: zum Thrash Metal!
(Basti) 5 Punkte
Punkte: 8.5 / 10