Metallica ...And Justice For All (1988) - ein Review von Shyclad

Metallica: ...And Justice For All - Cover
9
9 Reviews
218
218 Ratings
9.04
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Power Metal, Speed Metal, Thrash Metal


Shyclad
12.01.2011 18:37

Um den bisher ausschließlich sehr positiven bis überschwänglichen Kritiken hier mal eine relativierende hinzuzufügen, nun auch kurz meine Meinung zum Album:
"Blackened" bildet einen abwechslungsreichen und überwiegend schnellen Opener, wie er perfekter kaum sein könnte (steht "Battery" vom Vorgänger meiner Meinung nach in nichts nach)!
Doch bereits bei den beiden nachfolgenden Songs entsteht bei mir leichte Ernüchterung (so war es schon vor 20 Jahren und so empfinde ich es heute noch). Zwar gibt's hier, wie von den Vorgängeralben gewohnt, fette Riffs und einige tolle Melodien, sowie teils recht originelle Rhythmen, aber es dominiert ein gedrosseltes Tempo und viele Parts werden einfach viel zu häufig (und oft ohne Variation) wiederholt, so dass ich immer fast das Gefühl habe, die Stücke nach einem Durchlauf schon zweimal gehört zu haben (das schöne Finale vom Titelsong wirkt dem Gefühl immerhin entgegen). Und das ist leider examplarisch für fast das ganze Album. Es enthält im Schnitt die längsten Songs aller Metallica Alben - ohne das hier aber wirklich mehr in den Stücken passiert als auf den vorherigen Scheiben. Bis auf die durchweg gelungenen "Blackened", "One" und das kurze, noch am ehesten an die frühen Tage der Band erinnernde "Dyers Eve" werden mir die oft guten Ansätze und Ideen einfach zu sehr in die Länge gezogen. Hätten sie "...And Justice For All" anstatt auf Doppel-LP damals in einer 20 Minuten kürzeren Version auf eine LP gepresst, könnte ich es sicher sehr viel besser genießen (und das liegt gewiss nicht daran, dass ich keine Songs mit Überlänge mag, sogar ganz im Gegenteil)!
Auch das zehnminütige Instrumental krankt an diesem Problem und ist für mich das schwächste aller Instrumentale der ersten vier Alben, wie auch die ganze Scheibe für mich (trotz abermals gesteigerter Musikalität) die schwächste aus den 80ern von Metallica ist. Durch die zu häufigen Wiederholungen und den erhöhten Midtempo-Anteil wirken viele Stücke trotz vorhandener Abwechslung auf mich geradezu monoton (das nicht zu hörende Bassspiel verstärkt diesen Eindruck noch).
Weniger (Länge) wäre hier definitiv mehr gewesen.

Einzig die erwähnten "Blackened", "One" und "Dyers Eve" sind perfekt wie sie sind, das Album als Ganzes für mich aber trotz vieler guter Momente nur schwer am Stück zu hören.

Punkte: 7 / 10


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