Messiah Choir Of Horrors (1991) - ein Review von Lord

Messiah: Choir Of Horrors - Cover
1
1 Review
16
16 Ratings
9.09
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Thrash Metal


Lord
05.05.2010 14:47

Ich glaube mich zu erinnern, dass "Choir of horrors" im Rock Hard damals das erste MESSIAH Album war, das relativ gut weg kam - die Vorgänger-Scheiben wurden oft nicht so richtig verstanden.

Nach dem Weggang von Sänger/Bassist "Tschösi" im Jahr 1988, kehrte die Band 1990 mit der gelungenen Hammer-EP "Psychomorphia" zurück und stellte den neuen Sänger Andy Kaina vor. Der erste Longplayer mit ihm erschien dann ein Jahr später; im Juni 1991 spielten MESSIAH "Choir of Horrors" ein.

Es fällt sofort auf, dass die Platte noch ein Spürchen besser produziert ist als die "Psychomorphia" EP, zwar klingt sie vom Klang her sehr ähnlich, doch vorallem der Gesang wurde zum Glück in den Vordergrund gemischt. Auf "Psychomorphia" ist die Stimme von Kaina sehr leise bis fast nicht zu hören.
Aber hier stimmt alles; die Gitarren erschaffen eine meterdicke Wand, die Drums klingen fett und knackig - lediglich vom Bass ist, wie so oft bei Death Metal Scheiben, ein bisschen wenig zu hören. Dazu die gelungene Balance zwischen verzerrten und akustischen Gitarrenparts, die wunderbar abgestimmt sind! Natürlich auch hier mit einem obligatorischen Intro - das muss ja sein!

Ich muss sagen, dass mir komischerweise die B-Seite der LP besser gefällt als die A-Seite; zwar sind auch der A-Seite wunderbare Songs zu entnehmen, in der Einzelwertung kämen aber die B-Seiten-Songs etwas besser weg; so wird mit "Munchhausen syndrom" eine wunderbare Death Metal Hymne vorgestellt - fantastische Riffs, immer etwas traurig.
Auch "Cautio criminalis" überzeugt; hart und dennoch sehr melodiös.
Dann das Instrumental "Northern command"; eine Mischung aus Geknüppel und melancholischen, traurigen Parts mit akustischen Gitarren; wunderschön gelungen!

Die 3. Scheibe von Messiah (die EP nicht mitgezählt) zeigt die Band und ihre Kompositionen auf dem Höhepunkt; zwar fehlt der Platte das Charisma und die Ungezügeltheit des Debuts "Hymn to Abramelin" und die Spontanheit und Unbekümmertheit der "Live"-Scheibe "Extreme cold weather", doch dafür klingt das alles viel professioneller auf "Choir of horrors" - leider hat man weitgehendst die auf "Psychomorphia" zum Höhepunkt gebrachten Instrumental-Horror-Bindegliedstücke verzichtet, doch ansonsten ist hier 100% MESSIAH drin; technisch anspruchsvoller Death Metal, der nicht einfach nur losballert wie vieles um 1991, nein; hier wird neben Gedresche auch viel Wert auf Melodie, Abwechslung und Arrangement gelegt - dazu die knackige Produktion; ein Meisterwerk! Und es sollte so weiter gehen; 1992 folgte "Rotten perish", doch das ist wieder eine eigene Geschichte!

Messiah im Jahr 1991: TOP!!

Punkte: 9.5 / 10


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