Megadeth Rust In Peace (1990) - ein Review von Monolith

Megadeth: Rust In Peace - Cover
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1 Review
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123 Ratings
9.39
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Speed Metal, Thrash Metal


Monolith
22.04.2015 22:36

Als ich das erste mal "Hangar 18" gehört habe, war das erste, was ich wollte, das komplette Album. Ich habe generell die Erwartungen, dass ein Album mindestens so gut sein muss wie die präsentierte Single (oder eben der bekannteste Song des Albums). Aber dass ein Album SO gut sein würde... Megadeth haben davor "Killing is my Business... And Business is good", "Peace Sells... But who's Buying?" und "So far so good... So What?" veröffentlicht, alles unerreichte Thrashmeilensteine, wie man sie nicht hätte besser machen können. Und mit "Rust in Peace" kommt das 4. Überalbum im Bunde.

Ich habe noch nie einen so geilen Opener wie "Holy Wars... The Punishment Due" gehört. Das Kranke an der Sache ist, dass Holy Wars... nicht einmal der beste Song auf dem Album ist, und bereits mehr kann als diverse Thrashalben zusammen. Megadeth haben auf den bisherigen Alben sich um den Verstand geprügelt, auf diesem Stück sind sie teils sogar progressiv zu Gange. Neben all dem irren Gethrashe haben die ernsthaft noch Nerven dafür! Ist ja klar, dass auf so einen übergeilen Opener nur das noch fettere "Hangar 18" folgen kann!

Danach schenken uns Megadeth wieder ihre beliebten Thrashgaben. "Take no Prisoners" ist mein absolutes Lieblingslied auf dieser Scheibe! Munter stampft es alles in altbekannter Manier zusammen, ist sehr groovig und der drückende Bass gibt einem den Rest!

"Five Magics" braucht erstmal. Wuchtiges Schlagzeugintro, auf den dann eine gute Aufbaupassage folgt, bevor Megadeth wieder ausbrechen.

Abwechselnd von nun an ein typischer Thrasher, wie "Poison was the Cure", der mit einem geilen Bassintro kommt (irgendwie mag ich den Bass in Megadethstücken generell), und einen auf ordentliches Geknüppel vorbereitet und auf den dann das eher in Richtung Heavy Metal schwankende "Lucretia" mündet.

Vor dem großen Finale dann das lebhafte "Tornado of Souls". Meine Fresse, dieses Lied ist wieder Daves Herzschlag, man hört wieder heraus, wie er im Songwriting aus sich herausging. Das ebenso wunderschöne Solo ist hingegen nicht von Dave selbst, sondern von seinem Bandmitglied Marty Friedman. Dave selbst sagte, dass ihn das Solo berührt hätte.

Das bassdominierte Prelude "Dawn Patrol" leitet dann den letzten Track des Albums ein. Und mal ehrlich, wer hat nach "Rust in Peace... Polaris" noch irgendwie Power weiterzumachen? Der Rausschmeißer vereint so ziemlich alles, was Megadeth die letzten 4 Alben gemacht haben. Abgefahrene Soli, extremes Gethrashe und Megadave in Höchstform.

Fakt ist: so abwechslungsreich waren Megadeth bis dato noch nie! Und trotz der Abwechlsung, die hier herrscht, haben Megadeth auf den reinen Thrashern kein bisschen an Energie eingebüßt. Ich habe keine Ahnung, welches der beiden Alben - "Peace Sells... But who's buying?" oder "Rust in Peace" - meine absolute Nr. 1 der Band ist. Aber am Ende ist es mir auch egal, ich bleibe einfach in meinem ganz privaten Moshpit und feiere Beide!

Und nur für's Protokoll, ja, ich habe, wie auch bei der "Peace Sells... But Who's Buying?" die von vielen abgelehnte 2004 Remastered Edition gekauft. Die Spuren sind glasklar herauszuhören (was von manchen ja als Kritikpunkt gesehen wird) und die Lieder haben dennoch eine Menge Druck und Power. Ich erkenne das Problem an diesen Versionen nicht.

Punkte: 10 / 10


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