Megadeth Killing Is My Business... And Business Is Good! (1985) - ein Review von Lord

Megadeth: Killing Is My Business... And Business Is Good! - Cover
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1 Review
58
58 Ratings
8.49
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Power Metal, Speed Metal, Thrash Metal


Lord
07.05.2010 17:10

Ein paar Dinge fallen sofort auf, wenn man "Killing is my business.." auflegt:

1. Die Produktion ist - wie bei einigen frühen Thrash Metal-Scheiben - unterirdisch!! Viel zu basslastig und dadurch dumpf, und dazu noch viel zu breiig.

2. Megadave verbrät in einem Song soviele Riffs wie andere Musiker auf 3 Alben; eine solche Fülle an Riffs, das ist schier unglaublich - sensationelles Songwriting!

3. Die Scheibe klingt komplett eigenständig und ist nicht wie viele andere Thrash Metal-Alben entweder eine Metallica-Kopie oder ein typisches Bay Area-Produkt; Mustaines Handschrift zierte noch die ersten 2 Platten von Metallica ("Kill 'em all" ist eigentlich ein Mustaine/Hetfield Album), somit muss er sich nicht den Vorwurf gefallen lassen, sich an Metallica zu orientieren - tut er auch nicht; mit Gar Samuelson holte er sich einen Drummer in die Band, der einen sehr jazzigen Stil hatte. Zusammen mit Bassmann Dave Ellefsons versiertem und pointiertem Spiel ergibt das eine ganz eigenartige Rhythmik.

4. Der Song "Mechanix"! 1983 schon auf Metallicas "Kill 'em all" erschienen, jedoch ohne Daves Einverständnis. Der Song hiess schon zu Metallica-Demo-Zeiten "The mechanix" (1982 auf dem brillanten, legendären "Power Metal"-Demo erstmalig erschienen) und basiert auf dem Mustaine-Riff. Metallica haben es einfach "geklaut" und durch einen Burton-typischen Mittelpart ergänzt (und etwas verlangsamt). Neuer Titel: "The four horsemen", komplett umgetextet von James Hetfield.

Megadeth fanden sich nach Mustaines Rausschmiss wegen Alkohol/Drogen bei Metallica um 1983 mit abwechselnden Formationen, spielten 1984 das 3-Track Demo "Last rites" ein - zeitweise half sogar Slayers Kerry King Dave aus, damit seine Band live performen konnte.
1985 fand sich die mittlerweile durch Gar Samuelson und Chris Poland gefestigte Truppe im Studio ein um das vorliegende legendäre Super-Debüt einzuspielen. Unglaublich intensiv, mit viel Liebe, jedoch ohne grossem Konzept gemacht im Songwriting, und doch mit absolut fantastischer Arbeit sämtlicher Protagonisten.

"Killing is my business" erschien im Sommer 1985; ein zorniges, wütendes Thrash/Speed Metal Album, das seines Gleichen sucht (und nicht findet). Songs wie das textlich sehr faszinierende "Looking down the cross" - auch musikalisch top -, der Riffhaufen mit Punkeinschlag und Höhepunkt des Albums "Rattlehead" (so betitelten Megadeth auch ihr Maskotchen, den Schädel "Vic Rattlehead"), sowie das Metallica-Überbleibsel "The mechanix" bilden die Eckpfeiler des interessanten und intensiven Albums...
Doch auch "Killing.." - der Titeltrack - und der grandiose Opener "Last rites/Loved to death" überzeugen uneingeschränkt. Dazu noch das Nancy Sinatra-Cover "These boots are made for walking" - ebenfalls gelungen. Top Platte!

Mustaine musste sich zwar den Vorwurf des Metallica-Plagiates nicht gefallen lassen, dafür zerbrach er unter dem unschönen Rausschmiss bei Metallica; komischerweise wurde jeder Erfolg von Megadeth von Metallica gleich übertroffen, so dass sich der erfolgreiche Mustaine stets als Verlierer sah - obwohl seine Band zurecht x-tausende Fans begeistert und seine Platten in Millionenhöhe gekauft wurden... Dazu sollte man sich die Interview-Sequenz im Film "Some kind of Monster" verinnerlichen, in der sich Mustaine betroffen und rührend mit Metallica-Drummer Lars Ulrich über seine Zeit bei Metallica, den Rausschmiss und dann eben den Erfolg und sein Versagen bei Megadeth unterhält... Tragisch und bewundernswert! Dieser sensible Mann zerbrach an diesem Schicksalstag und fiel ganz tief - musikalisch jedoch trumpfte er auf!!

"Killing is my business... and business is good" ist neben "Rust in peace" wohl Megadeth' abwechlungsreichstes und interessantestes Album, ich zücke gerne die 9,5!

Punkte: 9.5 / 10


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