Musikalisch zeigen sich Maroon auf ihrem ersten Album noch sehr rau und nur wenig eingängig. Die Gitarren-Leads sind immer relativ simpel und zeigen noch einen deutlichen Hardocore-Einschlag. Auch die Riffs lassen nur wenige Metal-Einfluss heraushören. Statt sauber durch arrangierter Songs gibt es meistens gnadenloses Geprügel. Auch das Tempo wird nur selten variiert. Die meisten Songs sind, abgesehen von gelegentlichen Breakdowns, immer so schnell wie irgend möglich. Die Produktion ist ebenfalls noch etwas schwach auf der Brust. Es fehlt der richtige Biss. Doch genau diese Ungeschliffenheit macht den besonderen Charme des Albums aus. Trotzdem gibt es auch einige Songs, die das wahre Potenzial von Maroon erkennen lassen.
Da wäre zum einen das atmosphärische Intro von „Shadow of the Vengeance“. Auch das melodischste Stück des Albums „Stillborn“ kann voll und ganz überzeugen und geht wirklich sofort ins Ohr. Auch die ruhigen Zwischenspiele „Tempest 1&2“ sowie „What Remains“ lockern das ganze auf und sorgen für etwas Abwechslung zwischen dem restlichen Geknüppel. Doch das absolute Highlight des Albums ist „Still Believe In What Has Fallen Apart“. Dieser Song ist eine wahre Hymne zum mitbrüllen. Hier kann jeder seine Aggressionen rauslassen und seiner Wut freien Lauf lassen. Gleichzeitig ist das ganze auch noch ein Lobgesang auf die vegane Lebensweise und Straight, beides Themen, die auch die restlichen, oft holprigen, Texte des Albums beherrschen.
Für jeden veganen Hardcore-Fan dürfte „Antagonist“ allein der Texte wegen ein absolutes Muss sein. Doch auch jeder, der eine junge, aufstrebende Band bei ihren ersten Gehversuchen hören möchte, ist mit dem Debüt von Maroon gut beraten.
Punkte: 6 / 10