Macabre Carnival Of Killers (2020) - ein Review von purplemaniac

Macabre: Carnival Of Killers - Cover
1
1 Review
4
4 Ratings
9.62
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


purplemaniac
29.11.2020 20:01

Da ist sie nun endlich,nach fast 10 Jahre Wartezeit laden uns Macabre zum Karneval ein, wie passend als Ersatz für eine abgesagte Karnevalssaison in Corona-Zeiten und gleichsam eine Einladung zum akustischem Gemetzel im Panoptikum des Wahnwitzes der Freaks dieses Planeten. Diese Zeit gebiert Freaks, der Frust und die Wut auf diese kranke Welt kanalisiert sich bei einigen gestörten Existenzen in Mord, Gemetzel, Terror und Totschlag und Macabre bringen den Sound des Irrsinns in Bilder und Töne. Nun, wären dies alles nur Hirngespinste, Auswüchse der Phantasie, so wäre dies schon schräg genug, das wirklich Verstörende ist jedoch, dass alle Storys der Macabre-Songs vertonte Realitäten sind, Ereignisse, welche tatsächlich geschehen sind. Und so bizarr und abstrus diese Verbrechen waren, so außergewöhnlich und jenseits alltäglicher Hörgewohnheiten ist der Sound dieser einzigartigen Band, welche in diesem genial-krudem Mix aus Kinder- und Schunkel-Liedern vs. Death Metal schon seit 35 Jahren ihr Alleinstellungsmerkmal gefunden hat. Macabre ist ein außergewöhnliches Gesamtkunstwerk, unendlich weit vom metallischem Mainstream entfernt und wird somit immer nur einer Randgruppe gefallen, welche sich auf diesen Sound des Irrsinns einlässt. Gewiss, es benötigt schon ein gehörig Maß an Toleranz und Bereitschaft, sich auf Macabre einzulassen, doch wen die Chaoten einmal eingefangen haben, den lassen sie nicht mehr aus ihrer tödlichen Falle entkommen. Und so faszinieren mich die Chicagoer seit den 1980'er Jahren und haben ihre komplette; zugegeben überschaubare Discographie, in des purplemaniacs Folterkammer abgestellt. Und mit ihrem 2020'er Werk setzen sie die macabre Tradition fort, machen keine Experimente, sondern bringen den Sound, für den sie stehen und welcher sie bis heute dem geneigtem Hörer sympathisch macht. Und ja, Macabre erheben nicht den Anspruch, ein neues "Master of Puppets" oder "Painkiller" zu fabrizieren, sondern sie bringen erneut die kranken Psychen gestörter Serienkiller in ebenso gestörte Klänge, welche eben zwischen den Extrem Kinderreim und Grindcore alle Abgründe der menschlichen Psyche widerspiegeln. Klar ist das Musik für Minderheiten, aber wer Macabre einmal für sich entdeckt hat, wird sich ihnen ergeben und gern von Nefarious, Corporate Death und Dennis The Menace zum Karneval der Schlachter einladen lassen. Auf diesem muss man auf so manche verstörende Note vorbereitet sein und möglichst nicht in die Nähe der Herren Bundy Haarmann und Speck geraten, sonst ab in den Fleischwolf....Also, für den Freund macabren Gemetzels ist die Platte genau das Richtige, ein buntes Ragout aus humanoiden Eingeweiden und perversen Phantasien, hübsch verpackt in ein schön buntes Gatefold-Cover und in diversen Vinyl-Farben erhältlich. Nuclear Blast haben sich Macabre nach langer Zeit wieder in ihr Murder House zurückgeholt und der Scheibe einen sehr ansprechenden Sound und ein kongeniales Artwork spendiert. Wie heute üblich gibt es das Vinyl in einer Reihe limitierter farbiger Splatter-Versionen, je nach Gusto und Geschmack, ich habe mich für eine blutig-zuckersüße "Bloody Cotton Candy Edition" entschieden. Ach ja, Macabre haben mit ihrem dritten Fritz Haarmann - Song dieses mal sogar einen deutschen Schlager aus 1961 gecovert, wer mal das Original hören will, suche bei YT nach Hawe Schneider's "Warte, warte nur ein Weilchen"...es gehört schon eine gehörige Portion Irrsinn dazu, auf solche eine Idee zu kommen - So sind sie eben, die Freaks aus Donalds bizarrem Paralleluniversum. Nun, so gebe ich diesem eitrigem Ekzem 10 wahnwitzige Punkte, wohl wissend, dass sog. "normale" Menschen wohl nur einen mitleidvollen Punkt für die Foliehülle spendieren werden.

Punkte: 10 / 10


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