Legion Of The Damned Descent Into Chaos (2011) - ein Review von silentforce81

Legion Of The Damned: Descent Into Chaos - Cover
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1 Review
18
18 Ratings
7.89
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal


silentforce81
30.01.2011 12:55

Es ist schon lange her, dass der Thrash Metal so aufblühte und so viel Aufmerksamkeit bekam wie in den letzten Jahren. Der erneute Boom dieses Genres scheint keine Grenzen zu kennen, und im Zuge der vielen Reunions alter Vorreiter wie zum Beispiel FORBIDDEN, HEATHEN, EXODUS oder den hervorragenden TESTAMENT, war es abzusehen, dass hier und da auch mal Müll veröffentlicht wird oder die ein oder andere Band ruhig in der Versenkung hätte bleiben können.

Doch wie so oft, hat auch diese Medaille zwei Seiten. Die gute Seite bedeutet nämlich, dass es neue Bands gibt, die diesen Sound für sich entdeckt haben und in die Fußstapfen der alten Größen treten wollen. Da wären zum Beispiel die SUICIDAL ANGELS, die gerade einen kleinen Höhenflug durchleben, oder eben LEGION OF THE DAMNED, die im Jahr 2005 mit ihrem Debüt "Malevolent Rapture" für Aufsehen und hervorragende Kritiken gesorgt haben. Sechs Jahre später schieben sie nun mit "Descent Into Chaos" ihr bereits fünftes Album hinterher, bei welchem auf der einen Seite alles beim Alten geblieben ist, auf der anderen Seite aber auch Einiges verändert wurde.

Was beim Alten geblieben ist, sind die Songs und deren Struktur an sich. Hier sind unverkennbar LEGION OF THE DAMNED am Werk, wie man sie seit dem Debüt kennt. Nach einem kurzen Intro gibt es mit 'Night of the Sabbath' gleich voll eine auf die Zwölf, und das Geriffe macht von Anfang an mächtig Spaß. Auch das folgende 'War is in my Blood' gibt ordentlich Gas und macht klar, dass LEGION OF THE DAMNED gar nicht erst vorhaben, besonders innovativ oder anders zu klingen. Sie haben Spaß am typischen Thrash und leben diesen auch aus. So ist 'Killzone' beispielsweise ein Nackenbrecher erster Kajüte geworden, der einen sofort mitreißt und den Kopf schütteln lässt, der auf der anderen Seite aber eben auch schon auf uralten Klassikern hätte stehen können.

Das neue Album bietet aber auch wieder groovende Stücke, bei denen man gerne mal ein wenig Luftgitarre spielen möchte, wie zum Beispiel das geile 'Shrapnel Rain' oder auch das mit einem kurzen akustischen Part beginnende 'Lord of the Flies'. Die hier und da eingestreuten Soli sind ebenfalls gut plaziert, wenn auch leider etwas selten.

Neu ist allerdings der Produzent und damit auch der Gesamtsound der Band. Wo bisher Andy Classen an den Reglern saß, hat diesen Job jetzt der allseits bekannte Peter Tägtren übernommen. Ob das nun positiv oder negativ zu werten ist, bleibt jedem selbst überlassen und ist einfach Geschmacksache. Daher werde ich mich dazu an dieser Stelle auch nicht wertend äußern, sondern lediglich berichten, dass jetzt beispielsweise die Gitarren eindeutig eine nordische Prägung besitzen und in dieser Form auch von IMMORTAL oder eben HYPOCRISY stammen könnten. Der Gesamtsound der einzelnen Instrumente ist durchaus druckvoll und fett, aber wie viel davon echt beziehungsweise natürlich klingt, muss jeder für sich selbst beurteilen.

Fazit: LEGION OF THE DAMNED liefern mit "Descent Into Chaos" ein hochwertiges Thrash-Album ab, erfinden das Genre aber ebenfalls nach wie vor nicht neu, was sie allerdings gar nicht vor und auch nicht nötig haben. Insgesamt würde ich mir persönlich ein wenig mehr Abwechslung wünschen, bin als Käufer der Scheibe aber dennoch voll zufrieden. Unentschlossenen würde ich auf jeden Fall die limitierte Version inklusive Bonus-DVD ans Herz legen, welche mit dem Song 'Legion of the Damned' eine geile Bandhymne fast schon verschwendet.

Anspieltipps: 'Shrapnel Rain', 'Lord of the Flies' und 'Night of the Sabbath'.


http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=3296

Punkte: 8 / 10


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