Nun ist es so weit und die Fans können beruhigt sein: Das Experiment ist geglückt! "Herbst" (der musikalische Kopf hinter der Band) hat mit Neige (u.a. Alcest) genau den richtigen Mann für die vokale Darbietung gefunden. Sein bittersüßer Gesang und seine entrückenten Schreie harmonieren wunderbar mit dem kalten, distanzierten und depressiven Post Black Metal für den Lantlôs stehen.
Passenderweise hat sich auch das Songwriting enorm gesteigert. Die Lieder sind schlüssiger und die Übergänge flüssiger als noch auf dem Vorgänger. Somit passen die ruhigen, teils fast jazzigen Abschnitte, die melancholischen Post Rock-Passagen und die wütenten Black Metal-Rasereien perfekt zusammen. Für zusätzliche Atmosphäre sorgen noch liebevolle Details wie Klavier oder Sprachsamples.
Dieses Album ist eine musikalische Reise ins Innere des Menschen. Es wühlt sich durch Geist und Verstand und findet jeden noch so kleinen Schatten in deiner Seele. Es umhüllt dich und nimmt dich gefangen bis du glaubst, keinen Ausweg mehr zu finden. Genau in diesen Momenten offenbart sich die Klasse dieser Scheibe: Wenn alles auswegslos scheint, wo man es am wenigsten erwartet, dort zeigt sich plötzlich ein Hoffnungsschimmer am Firmament dieses Klangkosmos. Dieses Auf und Ab der Gefühle, dieser Seelentripp - das ist ".neon"!
Punkte: 9.5 / 10