"RENEWAL" ist ein wunderschönes Beispiel dafür: Ein Album, das einfach nicht zündet.
Schul waren vermutlich Slayer mit ihrem 1990er Götteralbum "Seasons in the Abyss" - hier wurde eindrucksvoll gezeigt, was eine Thrash-Band für ein ungewöhnliches Werk zustandebringt... und Mille & Co. waren anscheinend schwer davon beeindruckt: Der Track "Renewal" selbst ist keine Homage, sondern eher ein etwas schiefer Versuch, sein eigenes "Seasons" (also den Track) zu schreiben. Leider funktioniert der Track nicht so recht, wie viele andere auf diesem Album, die eher seicht vor sich hin dümpeln.
Dass es besser geht, zeigt sich dann bei "Karmic Wheel" (ein wirklich gelungener, progressiver Song) oder "Europe After The Rain". Der ungewöhnlichste Track "Realitätskontrolle" hätte mit etwas Mut ein echter knalliger Industrial-Track werden können, bleibt aber ein witziger/witzloser Gimmick ohne großen Sinn. Die furztrockene Produktion der Morrisounds hilft leider nicht wirklich, dem Album Leben einzuhauchen. Ungewöhlich, immerhin waren Kreator zu dieser Zeit doch schon eine wirklich etablierte Band und hatten doch wohl ein Gespür für guten Sound? War aber wohl Anfangs der 90er "in".
Insgesamt bleibt das Album als Ausreißer seltsam unter den Möglichkeiten von Kreator, die ja an und für sich eine grandiose Band sind und sowohl davor als danach Granaten ohne Ende gezündet haben.
Punkte: 4 / 10