Kreator Outcast (1997) - ein Review von Monolith

Kreator: Outcast - Cover
1
1 Review
47
47 Ratings
7.77
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal


Monolith
11.10.2015 18:03

Ziemlich deprimierend geht es auf "Outcast" zu. Kreator schafften es auf diesem Album, melodischere Töne mit einer ziemlich erdrückenden Stimmung zu verbinden. Der Kontrast zwischen eingängigen und gefühlsbunten Riffs und Milles kaltem und frustriertem Gekrächze führt zu einem Gemisch, das Kreator so ausgefallen zeigen, wie es wohl nicht mehr davor oder danach wieder der Fall ist.

Wichtig zu erwähnen ist dennoch das stark gedrosselte Tempo verglichen mit den bisherigen Werken von Kreator.
"Leave the World behind" geht fast schon in eine doomige Richtung, bevor "Phobia" hitverdächtige Passagen anschlägt.

Dass Kreator "Outcast" eher im Musiklabor, als im Studio aufgenommen haben, zeigen "Forever" und "Black Sunrise". Ersterer versucht sich wieder doomig, kommt aber lediglich monoton und völlig uninteressant daher, während "Black Sunrise" kurz an einem Totalausfall vorbeischrammt. Bei diesen Liedern wurden hörbar Dinge versucht, was Kreator schlicht und einfach nicht draufhaben.

Umso besser haben Kreator rauhere Lieder drauf, wie das herbere "Nonconformist", das im Vergleich zu den anderen Liedern auf dem Album nahezu einem akkustischen Ansturm gleichkommt und erhält mit dem einfach gestrickten, aber dennoch gelungenen "Enemy Unseen" einen netten Übergang, das mit sehr dramatischen Gitarren im Chorus und sonst wuchtigeren Passagen überzeugen kann, bevor das Album dann fast völlig abgebremst wird mit dem Titeltrack, die eine Stimmung verursacht, bei der selbst Depressive Black Metal noch farbenfroh daherkommt. Umso überraschender dann "Stronger than before", das wohl die erschaffene miese Laune des Vorgängers erneut umwandelt und zu einer eher frustrierten, fast wütenden Atmosphäre umbaut und das von "Ruin of Life" dann in dramatischer Melodik ausgebaut wird.

Leider fällt man dann wieder ab in eher unspektakuläre Gefilden. "Whatever it may take" lässt den Hörer uninspiriertes Geplätscher ertragen, das um viel zu erzwungen klingende Vocals seitens Mille ergänzt wird. Da kann auch "Alive Again" keine wirkliche Stimmung mehr aufbauen, obwohl das Lied gut anfängt, aber irgendwie die Höhepunkte auf dem Lied fehlen.

"Against the Rest" kann als rockigeres Stück unter der Rubrik "tut nicht weh" durchgehen. Die Riffs und der Chorus sind für Lieder dieser Art unterdurchschnittlich, aber keine Katastrophe.

"A better Tomorrow" macht dann seinem Namen alle Ehre, denn es verschiebt die Erwartungen an dieses Lied einfach auf's nächste Album (das sie auch nicht erfüllt). Ausgefallen kriecht das Stück nach vorne, aber bleibt nach den 4 Minuten dennoch völlig auf der Strecke, da er überhaupt nichts hat, voran man sich erinnern würde, außer vielleicht Milles verschlafenes Gejaule im Chorus. Wenigstens prophezeiht das Stück, wie es um die Band nach diesem Album und "Endorama" stehen wird.

Das Album ist kein Thrash Metal, und auch als leidgeprüfter Freund von ausgefallenen Ideen und Liedern kann man sich bessere Alben von schlechteren bzw. weniger bekannten Bands vorstellen, die allemal besseres Zeug abliefern, als "Outcast" es jemals war oder sein wird. Aber das Cover ist ganz nett.

Punkte: 6.5 / 10


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