Zeiten darstellt. Bis dahin war für Keith Richards ein Soloalbum ein eindeutiger Vertrauensbruch an seiner Band, den Rolling Stones. Nachdem sich zwischen ihm und Jagger aber Mitte der Achtziger das Verhältnis zunehmend verschlechterte und letzterer mit "She's The Boss" den Hut zuerst in den Ring warf, musste er schließlich nachziehen. Keith Richards sammelte daraufhin befreundete Musikerkollegen um sich und gründete mit ihnen seine neue Band, die Expensive Winos. In dieser Formation spielte er ein Album ganz nach dem Geschmack der Stones-Anhänger ein: Songs, geprägt von markanten Gitarren und kernigen Richards-Riffs. Auch wenn zwischenzeitlich Richards' Stimme von den Folgen des Rockstar-Lebens brüchig klingt, gibt sie seinen Songs auch diesen speziellen Charme. Besonders kommt dies im Duett mit Sara Dash in "Make No Mistake" oder in "Locked Away" zur Geltung. In jedem Titel des Albums spürt man förmlich seine Spielfreude, ob mit Funk-Anleihen in "Big Enough", im Rock'n'Roller "I Could Have Stood You Up" oder riff-orientiert in "Struggle", "How I Wish" und "Whip It Up". 'Talk is Cheap' ist kein Chartbreaker. Es stellt für mich eindeutig das Skelett eines Stones-Albums dar, das nie aufgenommen wurde. Es lässt gleichzeitig den direkten Blick auf diesen unnachahmlich schlampigen, rotzigen Gitarren-Stil von Keef zu, an dem sich schon Generationen von Gitarristen die Zähne ausbeißen. Ich erkenne auf der Platte nur ein einziges kleines Manko: Die Schlagzeugparts von Co-Produzent Steve Jordan sind mir hier eindeutig zu dominat.
Punkte: 8 / 10