Heute, 17 Jahre später, liegt mir das neueste Werk der Norweger vor und irgendetwas ist anders. Klar, Thomas ist raus und Ole (MISTUR, EMANCER) ist mehr als nur ein Ersatz für ihn, aber das ist es nicht. KAMPFAR wirken erwachsener!
Schleppend, aber mit den gewohnten Gitarrenläufen beginnt „Mylder“ und sofort fühlt man sich wieder in die nordische Welt von KAMPFAR versetzt. Das Quartett macht eigentlich nicht viel anders und doch hört sich „Djevelmakt“ reifer an.
Piano- und Flöteneinsätze haben KAMPFAR nach wie vor und dennoch klingen sie nicht folkig.
Was mir sehr positiv auffällt, ist der Gesang. Dolks Krächzen und Asks rufender, heiserer Gesang harmonieren so prächtig, dass es eine Freude ist.
„Djevelmakt“ ist Atmosphäre pur. Teilweise gar episch. Kaum eine andere Band schafft es, wie KAMPFAR, er derartiges nordisches Flair rüberzubringen. Die typischen, melodischen Gitarrenläufe, die einen an den rauen Wind an den Fjorden erinnert, die heimholende Stimme von Ask und die agressiveren Vocals von Dolk prägen das Ganze. Von schleppenden Parts bis hin zu Highspeed-Drumming ist auch hier alles dabei. Der zweite Song „Kujon“ erinnert sogar etwas an HELHEIM, was das Epische betrifft.
Jeder einzelne Song hat seinen Charakter, aber keiner sticht zu 100% heraus. „Djevelmakt“ ist ein Album, dass sich in voller Länge entfaltet und so erst die Intensität ans Licht bringt.
KAMPFAR haben zurück zu alter Stärke gefunden. Nur noch raffinierter, einfallsreicher, intensiver und erwachsener. Wer mit der Band bisher nichts anfangen konnte, wird es auch jetzt nicht können, aber er wird sich eingestehen müssen, dass KAMPFAR eine (gute) Klasse für sich sind. Machtvoll und erhaben.
Punkte: 9 / 10