Stattdessen spielen sie quicklebendigen Heavy Metal mit vielen Spielereien, was man schon auf "Victim of Changes" hören kann. Dieses Stück ist der Opener des Albums und legt die Messlatte schon erschreckend hoch: Tippton und Downing zeigen sich weniger verspielt als auf dem Vorgängeralbum, dafür deutlich gelaunter, was man an den vielen kleinen und den beiden großen Soli vor und nach Halfords extrem hohen Gesangseinsatz gegen Ende des Stückes heraushören kann.
Das nächste Stück ist "the Ripper", das, wie auch "Victim of Changes" auf kaum einem Konzert fehlen durfte. Nichts destotrotz ist das Stück, vorallem weil es nicht nur sehr kurz, sondern auch ziemlich abwechslungslos ist, das so ziemlich schwächste Stück auf dem Album.
"Dreamer Deceiver" ist eine eingängigere Version von "Run of the Mill", wieder mit sehr philosophischen Lyrics, guter Gitarrenarbeit und gegen Ende erfreut uns Halford mit seinem überhohen Gesang.
"Deceiver" ist wieder ein etwas schwächeres Stück, allerdings bleibt der Refrain gut im Ohr.
Dann gibt es mit "Prelude" ein Klavierintro zu dem sehr lebhaften Stück "Tyrant" mit eingängigem Refrain, starken Soli und Halford in Höchstform.
"Genocide" ist ein deutlich härteres Stück, das von Tempowechseln und einem wütenden Halford geprägt ist. Ein ganz großes Spektakel, das mit den bisher vorangegangenen Stück auf alle Fälle mithalten kann.
Dann sind wir schon fast am Ende: es gibt wieder ein kleines Klavierstück namens "Epitaph", diesmal allerdings mit Halford als Gesangsbegleitung. Man denkt das Album wäre zu Ende, doch dann bescheren uns Priest mit "Island of Domination" eine dezente Mischung aus Verspieltheit, Härte und Halford mit einem fast andauernd hohen Gesang und bringen damit den krönenden Abschluss für "Sad Wings of Destiny"
"Sad Wings of Destiny" bietet "Rocka Rolla" gepaart mit Old School Heavy Metal. An manchen Stellen musste die Experimentierfreudigkeit darunter leiden, dafür finden wir hier eine gute Mischung aus eben diesem und geballter Härte wieder, die Judas Priest sehr gut steht. Bedenkt man allerdings das Faktum, dass wieder einiges aus der Feder von Al Atkins stammt, macht man sich doch langsam Sorgen, wie lange diese geniale Fusion aus Blues Rock und Heavy Metal ohne diesen als Songwriter gut gehen mag.
Punkte: 10 / 10