Journey Frontiers (1983) - ein Review von Tammaray

Journey: Frontiers - Cover
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30 Ratings
9.15
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: AOR


Tammaray
13.07.2014 17:26

Journey. Frontiers. Was soll man dazu noch sagen?
Es dürfte bekannt sein, dass Journey zum Standard-Stock im Bereich AOR gehören und deshalb bin ich umso glücklicher, diese Scheibe endlich gekauft zu haben.

Die Musik reicht von schnell und mitreissend („Separate Ways“, „Edge Of The Blade“) bis romantisch-melancholsich („Faithfully“, „Troubled Child“). Alle Songs haben diesen typischen 80er-Jahre-Touch, dieses synthie-lastige Riffing, weswegen manche die Band als Popprodukt verteufeln. Ich finde gerade dieses Poppige gibt dieser Musik den zusätzlichen Schwung, der sie so einnehmend macht. Vom ersten bis zum letzten Ton kann man in den Klängen versinken, Träumen, mitjodeln oder Luftgitarre spielen und einfach geniessen. Dieses Album eignet sich genauso gut als Nebenbei-Beschallung beim Haushalt wie als Genuss zum Davorsitzen und bewusst hören.

Die Einzigartigkeit liegt weniger in der Musik als solche – wer 10-minütige Gitarrensoli, durchdringende Scream-Einlagen und hallenfüllende Drums erwartet, ist hier sicher falsch – sondern viel mehr in der Stimmung, die sie vermittelt. Man bekommt ein bisschen Sehnsucht. Nach Weite, nach Liebe, nach Rock’n’Roll und nach Schönheit. Doch gleichzeitig sind die sehr treffenden, realistischen Texte so lebensnah, dass man teilweise amüsiert nicken, teilweise in Betroffenheitstränen ausbrechen möchte. Manch einer wird sich dadurch in der Idee, es handle sich um „Hausfrauenmusik“, bestärkt fühlen. Doch dies ist nur die Oberfläche, das, was man hört, wenn man sich nicht weiter damit auseinandersetzt. Bei genauerer Betrachtung jedoch, stellt sich Journey hier als eine vielschichtige Band heraus, deren Songs durchaus auch andere Themen beinhalten als nur Herzschmerz („Back Talk“ wäre da nur ein Beispiel).

Ich besitze den Re-Release von 2009, der ausserdem ein paar ganz wunderbare Bonus-Tracks enthält (von denen "Ask The Lonely" mein grösster Favorit ist). Fazit: Zu lange habe ich diese Band unterschätzt, gedacht: „Ach komm, bei Gelegenheit mal eingehender damit beschäftigen, weil nicht so wichtig…“ Für ungefähr zehn Jahre hatte ich andere Prioritäten und ich würde jedem davon abraten, so lange zu warten. Denn genaueres Hinhören lohnt sich definitiv.

Punkte: 8 / 10


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