Musikalisch siedeln sich die Berliner irgendwo zwischen Spät-70er-Pop, Ton Steine Scherben (Rio!) und neuerem Punk an, haben jedoch einen komplett eigenen Stil, der sehr schwer zu beschreiben ist. Das Songwriting ist astrein und minimalistisch. Langsame, traurige Songs wie "Schlachtensee", "Du hast mich nie geliebt" und das tolle "In manchen Nächten" laden zum verträumten Starren durch die verregnete Windschutzscheibe ein. Auf der anderen Seite sind da Lieder wie "Wahn", welches ich schon fast als Meistwerk bezeichnen möchte, und "Ich küss dich", welches wahrscheinlich einfach selbst angehört werden sollte.
Ich bin sehr froh, dass ich diese Band entdeckt habe und denke, dass in meinem Leben ohne sie ein paar Sachen anders gelaufen wären (oder sich zumindest anders angefühlt hätten). Wenn man den richtigen Zugang hat und menschlich da irgendwie auf einer Ebene ist, kann man in diesem Album einen wunderschönen Begleiter finden.
Punkte: 9.5 / 10