Fest steht für mich nur, dass ich das nicht erwartet habe, etwas ähnlich lahmes wie den Vorgänger "Final Frontier" oder - im besseren Fall - einen Abklatsch von "Matter Of Life And Death". Aber das hier ist keines von beidem. "Book Of Souls" mischt Altbewährtes und Neumodisches, ausschweifende Solo-Experimente und Longtracks wie das super epische "Empire Of The Clouds" oder "The Great Unknown" mit klassischen, straighten Maiden-Songs, die fast ausschliesslich von Riff und Refrain leben, wie z.B. "If Eternity Should Fail" oder "Death Or Glory".
Klar, stellenweise merkt man ihnen das Alter an, klar, es ist nicht dasselbe wie vielleicht in den 80er-Jahren, aber das ist aus künstlerischer Sicht auch nicht Erstrebenswert. Alter kann hier aber mit Reife gleichgesetzt werden und das Experimentelle verleiht dem ganzen einen frischen Wind, von dem sich eine Menge jüngere Bands mal etwas abgucken könnten. Auffallend ist ausserdem das, ich sag jetzt mal, dominante Erscheinen von Bruce Dickinson auf dem erwähnten "Empire Of The Clouds", dass locker genau so auf eine seiner Soloscheiben passen würde (er hat es ja auch geschrieben). Wenn man das mag, ist man umso besser bedient. Wenn nicht, gibt es noch 10 andere Songs, die alle in typischer Maiden-Manier daher kommen. Besonders zu erwähnen ist auch "Tears Of A Clown", das mir jedes Mal eine Gänsehaut über die Haut jagt.
Aber wie gesagt, letztendlich ist eine Rezi für dieses Meisterstück von Album unzulänglich und kein einziger Song muss sich hinter den erwähnten Beispielen verstecken, selbst die schwachen Stücke sind immer noch stark. Einfach nur danke Maiden, volle Punktzahl.
Punkte: 10 / 10