Also der Reihe nach: If Eternity Should Fail beginnt mit Synthies, die aber hier besser als auf dem Vorgänger integriert wurden. Was danach kommt...der Hammer. Double Leads, pumpender Bass und Drums, endlich mal wieder gute Produktion und ein hörbar gut gelaunter Bruce. Refrain und Hookline der Gitarren gehen ins Ohr, ohne dabei mit Repetion oder Powerwolf'scher Lächerlichkeit zu nerven. Ein Highlight!
Speed OF Light wurde vorrab veröffentlich, und man erkennt, warum. Das Ding ist seeehr 80er Maiden.Catchy as fuck und Chorusorientiert. Nachdem ich ihn anfangs ok fand, wurde er von Mal zu Mal besser. Einzig die Cowbell am Anfang stört etwas. Der Star des Songs ist für mich das wirklich spielfreudige Gitarrensolo. Ist wohl der Song für Generation Kutte.
The Great Unknown...oft rede ich vom " Leper Messiah" Syndrom bei Songs, die gut sind, aber gegen die NOCH besseren Songs des Albums schlicht keine Chance haben und untergehen.Vielleicht wächst der Sogn aber auch noch.
The Red And The Black ist das obligatorische Harris-Epic. Man bekommt also neben den Maidentypischen Stilelementen auch noch Teile von Bands wie Jethro Tull oder alten Genesis zu hören. Vor allem das Intro des Songs ist extra cremig und der Song ist ein absolutes Highlight. Trotz üppiger Länge nie langweile, Gitarrenduell und Breakgewitter inklusive.
When The River Runs Deep...siehe The Great Unknown.
The Book Of Souls hat bei mir eine Weile gedauert. Inzwischen ist der Chorus jedoch nicht aus meinem Kopf zu kriegen. Auch der Song ist lang, was heißt, dass der Song genug Parts bietet, um nicht für meinen Geschmack zu Choruslastig und eingängig zu werden. Der wird mich noch ne Weile beschäftigen, udn das ist absolut super so.
Death Or Glory. Antikriegssongs haben bei Maiden Tradition. Dickinson's düstere Poesie, gepaart mit Epik und Mitsingautomatik sorgen für einen sehr unterhaltsamen Song.
Shadows Of The Valley. Bei dem Titel hatte ich mir etwas mehr Jethro Tull erhofft. Dennoch ist der Song ziemlich geil. Aber auch nichts außergewöhnliches.
Tears Of A Clown begeistert durch den ernsten, Robin Williams gewidmeten Text. Er ist gut, aber auch kein Highlight.
The Man Of Sorrows...ich mag, wie emotional Bruce hier klingt. Teilweise scheint er darüber sogar die Kontrolle über seine Technik verlieren. Da mir Gefühl immer wichtiger ist als technische Präzision, finde ich das durchaus gut. Der Song ist echt gut.
Empire Of The Clouds.... ich mag Maiden-Epics. Ich ziehe sie jedem Run To The Hills etc absolut ohne zu zögern vor. Mit diesem Song haben sie ihr bestes Epos seit Paschendale geliefert. Piano, Streicher ( wenn auch leider recht künstlich klingend), Bruce in Bestform, eine Hookline zum Niederknien, diese wundervollen Gitarren und ein epischer, dynamischer Spannungsaufbau. Wie bei jedem guten Longtrack kommt er einem beim Hören nie lang vor. Derzeit ist das hier mein Lieblingssong von Maiden.
Fazit: Wer Maiden wie ich in Überlänge mag, kommt hier absolut auf seine Kosten. Der Sound und die Performance sind erstklassig. Einige Songs sind unglaublich gut, der Rest "nur" gut. Das macht es für mich zur besten Maiden seit A Matter Of Life And Death. Klingt jetzt nicht nach viel, aber für mich war Matter.....eines der stärksten Alben der Band. Nach wie vor sind sie reifer, dunkler und komplexer als in den hochgelobten 80ern, die ich mag, aber dem hier nicht unbedingt vorziehen würde. Ja, Maiden sind softer und langsamer geworden, aber ganz ehrlich, wenn ichs hart und schnell will, greife ich eh mindestens zu Thrash Metal.
Ich wurde jedenfalls hervorragend unterhalten, habe ein episches, gut komponiertes Album erhalten und dazu noch ein stimmiges Artwork erhalten. Alles, was ich wollte. Wären alle Songs auf dem Niveau der Highlights, wäre das hier eine glatte 10 und ohne wenn und aber das Album des Jahres.
Highlights: Empire OF The Clouds, If Eternity Should Fail, The Red And The Black, Speed OF Light, The Book Of Souls, Death Or Glory, The Man Of Sorrows
Punkte: 9 / 10