Als es im Herbst 1990 erschien und ich es zum ersten Mal auf dem Plattenteller hatte, war ich zuerst allerdings auch ein wenig enttäuscht, waren doch alle vorherigen Alben der Band besser (die ich auch alle erst in dem Jahr als junger Teenager kennengelernt hatte).
Dennoch konnte ich Stücke wie den teilweise mit Keyboards versehenen Titelsong (!) oder auch das dramatische, düstere "Assassin" (trotz des eher schwachen Refrains) einfach nur lieben (auch wenn letzteres eine Weile gebraucht hat um zu zünden).
"Holy Smoke" und "Bring Your Daughter To The Slaughter" (also ausgerechnet die beiden Single-Auskopplungen des Albums) sind klar die Schwachpunkte auf der Scheibe, aber auch die sind jetzt nicht wirklich mies, aber von der Band ist man einfach spannenderes als solche Durchschnitts-Hardrocker gewöhnt.
Über die ersten Jahre als eher unspektakulär abgespeicherte Songs wie "Fates Warning", "Public Enema Number One" und vor allem "Run Silent, Run Deep" haben sich allerdings nach einem kürzlichem Durchlauf wieder als wirklich tolle Nummern entpuppt, die viele Songs der Band nach 1992 locker in die Tasche stecken!
Bei "Mother Russia" gefiel mir leider der Strophenteil nie so wirklich, dafür hat es allerdings einen tollen Aufbau und der Mittelpart/das Finale sind einfach großartig! Dennoch kommt dieses Stück natürlich nicht an die früheren Epen wie "To Tame A Land", "Rime Of The Ancient Mariner", "Alexander The Great", "Hallowed Be Thy Name" oder "Seventh Son Of A Seventh Son" heran.
Fazit: die "klassische Phase" der Band war spätestens mit "Seventh Son Of A Seventh Son" abgeschlossen und so richtig grandiose Alben kamen danach nie wieder, aber so schlecht, wie es oft gemacht wird, ist "No Prayer For The Dying" (genau wie auch der Nachfolger "Fear Of The Dark") wirklich nicht!
knappe 8,5 Punkte
Punkte: 8.5 / 10