Iron Glove Break The Chains (2013) - ein Review von Frozen-Steel

Iron Glove: Break The Chains - Cover
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1 Review
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2 Ratings
8.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal


Frozen-Steel
17.05.2014 19:25

Wer IRON GLOVE's Debüt beschreiben will, kann es sich sehr einfach machen. „Eine Talentierte Band, deren Debüt Hoffnung auf mehr macht, aber nicht durchgehend überragt“. Ich denke, nicht einmal die Band selbst wird dieser Beschreibung viel entgegensetzen. Für mich ist diese Ansicht jedoch etwas zu engstirnig.

Die Ulmer bringen nämlich in der Tat alles mit, um besten Mutes in die Zukunft zu blicken. IRON GLOVE spielen traditionellen Heavy Metal in bester Priest Manier, eingängig und doch gut auskomponiert. Erstaunlich auch die druckvolle und doch nicht überrissene Produktion, die einen wirklich daran zweifeln lassen kann, dass es sich hier um eine Eigenproduktion handelt. Keine Frage, ein Debüt mit 16 Songs wird hie und da einen nicht ganz so genialen Song drauf haben. Vielleicht hätte es dem Album als ganzes gut getan, wenn man den einen oder anderen Song gestrichen hätte.

Doch auf solche Gedanken folgen Songs wie „Black Widow“, ein melodischer, gitarrengetriebener Track, der das absolute Zeug zum Klassiker hat. Sänger Daniel Imhoff bleibt dabei zwar in mittleren Lagen, zeigt sich dort jedoch als hervorragender Vokalist, auch in Kombination mit Backing Vocals, was in einem Hammer-Refrain gipfelt. Diese Qualität zeigt dann auch, dass IRON GLOVE nicht umsonst das „Demo des Monats“ im Metal Hammer gestellt haben.

Im weiteren Verlauf bestechen die Highlights, übertönen auch den einen oder anderen Standartsong. „Heaven Hellbound“ ist Düster und Episch gehalten und beweist die Priest-Anlehnungen, „Critical Line“ ist etwas flotter und einschneidend. Die Riffs und Soli sind simpel gehalten und doch sehr variantenreich, das Duo Skirka/Strehle zeigt, dass sie ihr Handwerk mehr als im Griff haben. Ein guter, treibender Rhythmus ist oft schon die halbe Miete, wie der Song bestens zeigt. Der Song baut auf sich selbst auf und ist erneut eine grossartige Mitgrölhymne. Er wirft jedoch auch die Frage auf, warum man nicht ab und zu das Gaspedal wirklich durchdrückt, denn ich zweifle keine Sekunde, dass die Jungs dabei bestechen würden und noch mehr Abwechslung bringen würden.

Auf den Namen „The Demon's Dance“ hört übrigens der für mich vielleicht beste Song des Albums. Erneut bauen die Melodien, düster, atmosphärisch und simpel, auf sich selbst auf, die Rhythmusgitarren bringen starke Riffs, und wer mir sagt, dass er hier nicht mit dem Kopf wippt und nicht mitsingt, den beschuldige ich offen der Lüge. Das zweiteilige Solo zum Abschluss gibt dem Song einen würdigen Abschluss. Ganz stark!

„Into The Fire“ ist dabei fast schon etwas Thrashig, wenn auch immer noch im Midtempo, das melodische „If you Guide my Hand“ spielt erneut hymnisch-simpel aus dem Player und zaubert mir ein dickes Lachen ins Gesicht und „Expressions“ zeigt auch, dass IRON GLOVE durchaus starke Balladen schreiben können. Der Song wirkt zum nachdenken an und Sänger Daniel zeigt sehr viel Gefühl in seiner Stimme, etwas, was man nach wie vor nicht trainieren kann.

Auch ich mache es mir in meinem Fazit sehr leicht: Ja, es ist nicht jeder Song ein Überhammer, aber es hat solche drauf (Demon's Dance, Critical Line, Black Widow), die grosse Mehrheit der Songs bewegt sich zwischen sehr gut und hervorragend, und würde man hier den Schlussstrich ziehen, sprechen wir von einem Album das mich zum Kniefall bringt und Treppchenkandidat seines Jahrgangs wäre. Es sind jedoch ein paar „nur“ gute Songs dabei (Die erste Ballade „We Belong Together“ sowie der Opener „Revolution“) die mich nicht in ganz so übertriebenen Jubel ausbrechen lassen. Und doch: Für mich ist „Break the Chains“ ein tolles Album, ein Debüt das sich gewaschen hat. Können IRON GLOVE darauf aufbauen, vielleicht das Tempo in ein, zwei Songs etwas steigern, diese Melodien weiterhin bringen und weiterhin solche Riffs schreiben, dann muss jeder traditionelle Metal Fan diesen Namen auf seiner Liste haben. „Black Widow“ hat mir bei meiner ersten Begegnung einiges versprochen, und dieses Versprechen mehr als gehalten.

Punkte: 8.5 / 10


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