Incubator Liebisslieder (2008) - ein Review von walzenstein

Incubator: Liebisslieder - Cover
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1 Review
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1 Rating
8.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


walzenstein
05.04.2018 11:14

Oha, hätte mir jemand diese CD vorgespielt, ohne zu erwähnen, wer die Musikanten auf dem Silberling sind…, ich hätte garantiert nicht an INCUBATOR gedacht. Seit knapp 18 Jahren gibt es nun schon die Schleswig-Holsteiner Kapelle und ich gebe zu, dass ich schon immer ein großer Fan von INCUBATOR war. Ihr Debüt „Symphonies Of Spritual Cannibalism“ läuft auch heute noch öfter auf meinem Plattenteller. Damals eindeutig Death Metal mit der unnachahmlichen Stimme mit absoluten Wiedererkennungswert von Mastermind Chris Mummelthey und heute? Hmm … SODOM meets MEGAVIER meets Neue Deutsche Härte. Von Death Metal kaum eine Spur. Aber deswegen muss „LieBISSlieder“ ja nicht schlecht sein.

Ein krähender Hahn; die Knarre wird durchgeladen und ab geht er! Textlich geht’s hier irgendwie in Richtung Onkelz, da INCUBATOR hier allen Leuten in den Arsch treten wollen, die die Band stets belächelt haben. Schade an „LieBISSlieder“ ist die Tatsache, dass die Lyrics zwar alle in deutscher Sprache, aber dennoch nur häppchenweise akustisch zu verstehen sind. „Frei“ erinnert stark an das Projekt aus den MEGALOMANIAX und den FANTASTISCHEN VIER, MEGAVIER. Als Höhepunkt der Scheibe möchte ich hier noch „Stapellauf“ erwähnen. Chris grunzt anfangs sogar ein wenig, bevor er eine psychopathische Stimme aus der Kehle herbeizaubert und von einer tollen weiblichen Stimme abgelöst wird. Ein recht schleppender Song mit wunderschöner Melodie, schwerem Riffing und einem absolut geilen Text, welcher auch von EWIGHEIM hätte stammen können. Ein wirklich tolles Lied! Zum Mitgröhlen und live bestimmt ein Kracher ist „F**k mich“. Sicherlich ist auch hier eine Message der Nordlichter enthalten, welche aber leider, in akustischer Hinsicht, nicht deutlich zu verstehen ist. „Der Weg“ ist ein beinharter Thrasher und Nackenbrecher mit wummerndem Bass, cleanem Gesang und wütendem Gebrülle und „Instrumentalstück“ ist dann auch ein solches. Das härteste Stück auf „LieBISSlieder“ ist der letzte Song „Der jüngste Tag“. Hier hört man auch den Ursprung von INCUBATOR heraus: Death Metal. Dieser wird aber mit Industrial-Anleihen und provokantem Text (soweit zu verstehen) versehen.

INCUBATOR haben nach sieben Jahren endlich ein neues Album auf dem Markt. Ein Album, das man sicher nicht von ihnen erwartet hat, aber dennoch geile Musik beinhaltet. Wer hier Mucke wie auf den Alben „Symphonies Of Spiritual Cannibalism“ und „McGillroy The Housefly“ oder wie sie einst THE SIXTH INCUBATOR an den Mann/Frau brachten, dem sei gesagt: Nee nee, is nich!!! Basser Dirk Weiss, der bei WARPATH und RICHTHOFEN mitwirkte, hat hier wohl einiges zu beigetragen. Nicht nur das RICHTHOFEN-Cover „Der jüngste Tag“. Mir gefällt das Album.

Punkte: 8.5 / 10


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