Iced Earth Overture Of The Wicked (2007) - ein Review von Monolith

Iced Earth: Overture Of The Wicked - Cover
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10 Ratings
6.50
∅-Bew.
Typ: Single/EP
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Power Metal


Monolith
15.07.2013 00:12

"Wir können auch anders" sagte Jon Schaffer und bot als Vorgeschmack für das kommende "Framing Armageddon" seinen größtenteils von "the Glorious Burden" enttäuschten Fans diese EP an. Und das ist nicht irgend eine EP, wie man sie von anderen Bands kennt, die neben der Vorabsingle nur langweilige Coverstücke oder Liveauftritte mit draufpacken. Auf Overture of the Wicked bekommt man die Vorabsingle "Ten thousand Strong" zu hören, sowie eine Neuaufnahme der "Something Wicked Trilogy".

Was ich von "Ten Thousand Strong" halte habe ich nur kurz in der Review von "Framing Armageddon" erwähnt, daher hier noch einmal eine kleine Analyse: "Ten Thousand Strong" ist eine kompromisslose Eskalation, da das Stück gleich mit einem Aufschrei von Tim beginnt und einem Riffhagel. Insgesamt ist der Track sehr einfach aufgebaut, die Gesangspassagen sind nicht sehr ausgefeilt, allerdings hat Tim mit dem Halten der hohen Stimmlage genug zu tun und live war das Stück sowohl für Tim, als auch für Matt eine Herausforderung. Stu hingegen scheint mit dem Lied ganz leicht fertig zu werden. Die Drums peitschen sich durch das ganze Lied, die Riffs sind schnell und niederschmetternd, insgesamt ein eingängiger Track, der für einige Durchläufe den Hörer durchaus bedienen wird.

Dann kommen wir zu der Trilogie. Und es fällt auf, dass nicht nur der Gesang alleine anders ist. Anstatt dass sie jetzt einfach nur Tims Gesang eingefügt haben, haben sie die Stücke komplett neu aufgenommen. Der melancholische Anfang von "Prophecy" ist nun zu einem düsteren Intro verändert worden und Tim singt hier weniger melodisch und viel kräftiger. Dass das Ergebnis zwiespältig betrachtet wird ist nicht auszuschließen. Ich beispielsweise habe erwartet, dass sie einfach denselben Gesang wie bei Barlow verwenden, also melodisch, hoch und balladesk. Mittlerweile habe ich mich mit dieser Version nicht nur angefreundet, sondern bin froh, dass die neue Version dieses Liedes ein ganz neues Gewand bekommen hat. Zum Einen zeigt dies, wie flexibel Schaffer in Sachen Songwriting ist, dass es die Stücke einfach auf Tim Owens abgestimmt hat, zum Anderen wird uns als Fan auch mehr als ein plumpes Re-Release geboten.

Die Reinkarnation von "Birth of the Wicked" ist deutlich düsterer und eingängiger, als die ursprüngliche Version. Auch hört man die Drums besser heraus, die mit ihrem Rhythmus das Stück zusätzlich vorantreiben. Die Umwandlung ist auch hier gelungen.

Auf "The Coming Curse" habe ich mich am meisten gefreut. Allerdings habe ich hier einen Punkt zu bemängeln, und zwar das Pianointro: dieses ist hier nämlich gar nicht vorhanden. Demnach mag der Anfang ein wenig ungewohnt und überstürzt klingen. Zudem geht mit diesem monoton kräftigen Gesang von Owens sowie den tiefer gestimmten Gitarren nebst dem deutlich schnelleren Tempo doch viel von der Magie und der Faszination des Liedes verloren. Wer die Originalversion kennt wird anfangs schwer von der Neufassung enttäuscht sein. Gegen Ende hört man keine christlichen Chöre, sondern orientalischen Gesang, was ich als einzige Änderung doch zu schätzen weiß. Die Erhabenheit des Stückes bleibt trotz der Starken Vereinfachung dennoch ein wenig erhalten und die Screams sowie der neue Rhythmus des Liedes machen doch wieder ein paar Punkte gut, die durch das Entfernen der ehemaligen Elemente verloren gingen.

Die EP wurde ihrem Namen gerecht und bereitete uns auf die kommende Apocalypse genannt "Framing Armageddon" vor. Die Neuaufnahmen der Something Wicked Trilogy glänzen zudem als sehr tolles Bonusmaterial und zeigten zum Einen, dass Schaffer in Sachen Flexibilität, was neue Sänger angeht noch immer unerreicht ist, und zum Anderen, dass Tim Owens sehr gut in diese Band reinpasste.

Punkte: 8.5 / 10


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