Iced Earth Dystopia (2011) - ein Review von gelal

Iced Earth: Dystopia - Cover
3
3 Reviews
58
58 Ratings
8.32
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Power Metal


gelal
14.11.2011 16:47

Iced Earth, spätestens seit ihrem ‘98er Album „Something Wicked This Way Comes“ die Power Metal Band US Amerikanischer Prägung schlechthin, stellt uns dieser Tage mit „Dystopia“ ihr erstes Album nach Matt Barlow´s neuerlichem Abgang in die Regale. Die Fans hatten, nach dem mehr oder weniger geringen Erfolg der Platten mit dem „Ripper“, Bedenken wie es denn nun mit IE weitergeht. Viele fanden den Ripper halt nicht passend für Iced Earth(ohne ihm seine gesanglichen Fähigkeiten absprechen zu wollen) und wenn man dran denkt wie Matt´s Gesang die Musik der Band geprägt hat, kann man das auch irgendwo nachvollziehen. Doch kommen wir zum Jetzt und Heute.

Jon Schaffer, Mastermind der Band, hat dieses Mal einen Kanadier Namens Stuart „Stu“ Block ins Boot geholt und einen wahren Glücksgriff getan. Stu, der auch bei den Kanadischen Progressive Deathern Into Eternity das Mikro inne hat, kommt dem Klangbild von Matt sehr, sehr nahe, ohne diesen kopieren zu wollen oder gar aufgesetzt zu wirken. Er beherrscht sowohl die dunklen tiefen Vocals(was angesichts seiner musikalischen Wurzeln logisch erscheint) ebenso wie die hohe Kopfstimme bzw. Screams. Sein Gesang kommt meist leicht angeraut und sehr kraftvoll zu tragen. Dies gepaart mit dem markanten Schaffer typischen Songwriting ergibt ein Album wie es Iced Earth Fans lieben werden. Das präzise Riffgewitter, welches man auf den letzten Alben zwar auch hatte, und ohne das ein IE Album gar nicht vorstellbar ist, ist wieder spürbar druckvoller und präsenter. Ein klasse Riff reiht sich ans andere und die Basslinien machen die Musik noch dunkler als sie ohnehin schon ist. Die Drums sind präzise und treiben die Songs zusätzlich nach vorn. Schon gleich im Opener und Titeltrack „Dystopia“ kann man dies schön hören. Ein typischer IE Kracher, welcher nicht nur musikalisch an die „Something Wicked…“ Scheibe erinnert, sondern, genau wie das Album-abschließende „Tragedy and Triumph“, die Storyline dieser Scheibe weiterführt. Das zweite Stück „Anthem“ ist ein schleppender Midtempo Kracher mit einem überzeugenden Stu am Mikro, einem geilen Solipart und großartigem Chorus. Dieser Song ist richtig fett und überzeugt in jeder Sekunde. Der am meisten nach vorn preschende Kracher auf dem Album ist „Boiling Point“! Der Song reißt einen sofort mit, drückt dich gegen die Wand und dort bleibst du dann kleben bis dich das leicht melancholische „Anguish Of Youth“ wieder entspannen lässt. Über das ganze Album gibt es ein auf und ab zwischen schnellen treibenden Songs und tragenden Midtempo Nummern. Mit „End Of Innocence“ hat man eine starke balladeske Nummer. Und auch dies setzen Jon und Co in perfekter IE Manier um. Das schnelle und treibende „Days Of Rage“ erinnert ein bisschen an „Disciples Of The Lie“ vom „Something…“ Album. Es ist egal welchen Song man herauspickt, jeder Song hat Klasse und wird live wunderbar funktionieren.

Fazit: Mit „Dystopia“ ist Iced Earth das beste Album seit ihrem Meisterwerk „Something Wicked This Way Comes“ gelungen. Die Platte weist alle Band typischen Trademarks, wie die druckvollen Rhythmusgitarren, präzise markante Drums(wie man es von Brent Smedley gewohnt ist) und nicht zuletzt ausdruckstarken, kraftvollen Gesang auf und überzeugt auf ganzer Linie. Die druckvolle Produktion und der Mix sind auf oberstem Level und verleihen dem Album einen klasse Sound, der vielleicht noch einen Tick dunkler hätte ausfallen können. Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.
Mit Stu am Mikrofon, bin ich mir sicher, wird jeder Iced Earth Fan mehr als zufrieden sein und ihm, und nicht zuletzt der Band, bei der anstehenden Tour eine tiefe Verneigung zukommen lassen.
Der nächste Meilenstein in der Iced Earth History, welcher das Zeug zum Klassiker hat!!!
Mein Album des Jahres!!!

Punkte: 10 / 10


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