Helmet Meantime (1992) - ein Review von Dixiclaw

Helmet: Meantime - Cover
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1 Review
26
26 Ratings
8.63
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Industrial Metal, Metalcore
Rock: Alternative Rock


Dixiclaw
22.09.2009 15:23

Als die New Yorker Helmet, 1990 mit ihrem Debütalbum "Strap It On" ans Licht der Öffentlichkeit traten, sorgten sie mit ihrem brachial-noisigen, von der Präzension des Jazz geprägten, Hardcore für heruntergeklappte Kinnladen. Weshalb sie sich recht bald eine beachtliche Anhängerschaft innerhalb, aber auch außerhalb der N.Y. Hardcore-Szene, erspielen konnten. Dieser Umstand führte aber natürlich dazu, wie dass im Musik-Business nun einmal so ist, dass das Interesse der großen Major-Labels, an den Mannen um den studierten Jazz-Musiker "Page Hamilton", geweckt wurde. Ein Angebot folgte auf das Nächste, bis letztendlich "Interscope", für die gewaltige Summe von 1 Millionen Dollar, den Zuschlag erhielt. Tja - und da eine Band des (vermeintlichen) Undergrounds nicht einfach zu einem Major wechseln darf, wurden daraufhin selbstverständlich schnell Kritiker-Stimmen laut, welche nicht selten in Sell-Out-Rufen wiederhallten. Am 23 Juni 1992 war es dann endlich soweit, Helmets neuer Silberling, welcher auf den Namen "Meantime" getauft wurde, kam in die Plattenläden. Und nach den ersten schrammelig, noisigen Takten, welche dem Hörer im Opener "In The Meantime" vor den Latz gebretzelt bekam, konnte selbst der kritischste Szene-Retter beruhigt aufatmen. Hier fand kein Ausverkauf statt und Helmet mutierten auch nicht zur poppigen Mainstream-Band. Denn was der geneigte Hörer in den 36:57 fulminaten Minuten von "Meantime" an den Kopf geknallt bekommen sollte, zeichnete sich durch eine wesentlich druckvollere Produktion und grandiosem Songwriting aus. So bricht der Opener "In The Meantime" (für viele der beste "Helmet"-Song aller Zeiten) gleich mit einem schrammeligen Noise-Inferno los, um zu einem, von einem gewaltigen Riff dominierten, Song zumutieren; während sich Milch-Bubi "Page Hamilton" die Seele aus dem Leib brüllt. Diesem Schema bleiben Helmet auch beim darauf folgenden "Ironhead" treu und schwingen genüsslich die Keule. Der dritte Track "Give It" ist zwar ein typisches Riff-Monster, doch anstatt seine Stimmbänder erneut zu maletrieren, greift "Page Hamilton" plötzlich auf eine harmonische Gesangslinie zurück und beschreitet somit neue Pfade, welcher den weiteren musikalischen Weg von Helmet ebnen sollte. Mit der eingängigen, harmonischen, fast schon poppigen Single-Auskopplung Unsung schafften es Helmet dann auch in die U.S. Charts, mit dem beachtlichen Höchstplatzierung: Platz 32.
Der Song ist auch heute, 15 Jahre später, noch ein absoluter Tanzflächen-Füller. Und auch in den verbleibenen sechs Songs, bleiben sich Helmet treu. Hin und wieder lassen sie den Knüppel aus dem Sack ("Turned Out", "FBLA II") oder geben sich dem harmonischeren Einschlag hin ("He Feels Bad", "You Borrowed").

Mit "Meantime" meißelten "Helmet" einen Klassiker in Stein, oft kopiert und nie ereicht.

Punkte: 10 / 10


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