Einziger Kritikpunkt sind die Vocals der jungen Dame, die scheinbar ohne Sinn und Verstand die obere Oktave ihrer Stimme auszutesten versucht, dabei aber entweder wie eine verschluckte Taube gurrt und blubbert, oder in den schiefsten Tönen vor sich hinjault (leider auch in den Höchsten, was bei dieser Passage zu einer echten Zerreissprobe für das Schmerzempfinden der Trommelfelle wird). Da hilft auch das gefühlvolle Bläser-Solo als Untermalung nichts. Eine, man muss es leider sagen, absolute Fehlbesetzung. Nicht auszudenken, was andere Sängerinnen hier hätten herausholen können. Hat man diesen „Dämpfer“ allerdings hinter sich gebracht, zieht einen „Light of day, day of darkness“ aber direkt wieder in seinen Bann und lässt den aufmerksamen Hörer so schnell nicht mehr los.
Ein weiterer Pluspunkt für dieses Meisterwerk ist, dass es nie zu komplex wirkt, da man bei vielen Riffs auf Einfachheit setzt und somit die Basis stärker in den Vordergrund gerückt werden konnte. Einige Passagen lassen sich auch prima Gitarrenanfängern beibringen, die bei diesem Album sicherlich mehr lernen würden, als bei der üblichen Standard-Kost.
Diese Scheibe ist der perfekte Soundtrack für einen herbstlichen Waldspaziergang im Zwielicht oder einer einsamen Autofahrt der Dämmerung entgegen. Auch das Cover ist brilliant. Wenn man „Light of day, day of darkness“ nur mit einem Wort beschreiben dürfte, wäre es: ATMOSPHÄRE!
Punkte: 9.5 / 10