Grave Digger Clash Of The Gods (2012) - ein Review von gravedancer

Grave Digger: Clash Of The Gods - Cover
2
2 Reviews
19
19 Ratings
8.03
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal


gravedancer
04.06.2020 17:22

Kennt Ihr diese Cover Artworks, bei deren Betrachtung man sich fragt: "Was möchte mir der Künstler damit sagen?" Nehmen wir doch dieses hier! Das 15. Meisterwerk der Band GRAVE DIGGER (bzw. 16. mit der DIGGER Scheibe) ziert das bekannte Band Maskottchen, der REAPER. Komischer Weise besteht dessen eigentlich schütteres Haupthaar aus einem vollem Schlangen-Toupet. Dabei stellt sich mir die Frage, ob sich der Reaper nun als transsexuell outet? Oder ist der Sensenmann in Wahrheit eine Sensenfrau? Oder handelt es sich hierbei etwa gar nicht um den Reaper, sondern um die sterblichen Übberreste der Gorgone Medusa, der auf dem Album, welches offenkundig die griechische Mythologie behandelt, ein ganzer Song gewidmet wurde? Wäre möglich, denn diese soll als Einzige neben ihren 2 Schwestern eine sterbliche Natur besessen haben. Vielleicht ist es aber auch nur ein plumper Versuch, das Bandmaskottchen auf der einen Seite mit dem lyrischen Thema des Albums auf der Anderen zusammenzuführen. Ich tippe auf Letzteres.

Wie dem auch sei, die zweite Langrille mit dem damals "neuen" Gitarristen Axel "Saladfinger" Ritt bleibt mir bis heute nur mäßig in Erinnerung. Ich würde sie wohl zu den für mich schlechtesten Full Lengh Veröffentlichungen der Band zählen.
Nach einem ungewohnten, weil auf deutsch vom IN EXTREMO Frontmann gesprochenem Intro, gehts mit "God Of Terror" erst einmal gewohnt laut und hart los. Dieser Track ist so gut, wie man es seiner Zeit von GRAVE DIGGER eigentlich noch gewöhnt war und lässt erst einmal alle Zweifel verschwinden, dass sich die Band mit dem Thema der griechischen Mythologie vielleicht etwas vergriffen haben könnten. Auch das folgende "Hell Dog" kommt mit einem fetzigen Riff daher und überzeugt von vorn bis hinten. Nun kommt endlich der "Cover"Track "Medusa", in dem recht nett umschrieben wird, wie Diese zur vollen Schlangendauerwelle gekommen ist. Auch dieser Track ist gelungen und ich frage mich, wieso ich mir das Album so selten angehört habe? Beim Durchklicken der Folgesongs fällt es mir wieder ein. Ähnlich wie beim Vorgänger, auf dem mich die ersten Songs durchweg überzeugen konnten, musste ich leider einen deutlichen Qualitätsabfall verzeichnen. Und so plätschern "Clash Of The Gods", "Death Angel And The Grave Digger", "Walls Of Sorrow", das schleppende "Call Of The Sirens" (erinnert im Chorus doch zu sehr an "Dark Of The Sun") und auch das wieder etwas straightere "Warriors Of Revenge" einfach nur durch, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Bevor das Album ausgeläutet wird, folgt ein eigentlich nicht erwähnesnwertes Instrumental Stück, welches in das immernoch bekannte und live gespielte "Home At Last" mündet. Dieser Track ist mir vermutlich ob der Live Präsenz und freilich auch aufgrund des sehr eingängigen Rafrains als Einziger wirklich dauerhaft im Gedächtnis geblieben. Dabei mag ich das Stück mit diesem AMIGOS-Gedenk-Chorus eigentlich gar nich mal so sehr...

Zusätzlich bekommt man noch 2 Bonus Tracks. Und es scheint auch wirklich eine Jewel Case Version zu geben, auf der diese beiden Titel nicht enthalten sind. Zum einen hätten wir da "Saints Of The Broken Souls", das mit teilweise griechisch anmutenden Akkustikgitarren ein wenig griechisches Flair versprühen soll. Langweilig. Dann kommt noch einmal "Home At last" mit deutschem Text...Mag eine nette Idee sein, fällt für mich aber eher in die Rubrik "Wer's braucht". Eine Cover Version hätte mir besser gefallen. Aber als Bonus Track sollen diese beiden Titel nicht mit in die Wertung eingehen.

Alles in Allem also ein mehr als durchwachsenes Album, bei dem die wenigen Höhepunkte das Gros an mittelmäßigen Songs leider nicht aufwerten können. Und es ist umso ärgerlicher, wein ein Album so stark beginnt, siehe 'The Clans Will rise Again', aber dann so abrupt nachlässt. Hinzu kommt noch eine Produktion, bei der Ritt's Gitarre so einen seltsam verwaschenen Klang abbekommen hat. Bleiben unterm Strich also 3 bis 4 gute Nummern (ja, selbst "Home At Last" hat seine Momente und läuft immer mal wieder) von insgesamt 9 vollwertigen Songs, eine fraglich produzierte Rhytmusgitarre und ein schlecht gealtertes Cover Artwork. Und ich lasse mich einmal mehr zu einer doch noch recht gut gemeinten Bewertung hinreißen.

Punkte: 5.5 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.