Gestört Aber Geil Gestört Aber Geil (2016) - ein Review von Moddin0303

Gestört Aber Geil: Gestört Aber Geil - Cover
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8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Pop: Dancefloor, Electro



25.07.2016 18:32

Ich muss sagen, als ich den Namen das erste mal gehört habe konnte ich spontan wenig damit anfangen. "Gestört aber geil" klingt nach Malle und Poletentum. Dann habe ich zum ersten Mal bewusst einen Song des Duos wahrgenommen...

"Ich und Du" mit einem der aus meiner Sicht meist unterschätzten deutschen Künstlern: Sebastian Hämer. Auf seinen Alben klingt er immer wie die Kopie von Xavier Naidoo. Umso mehr hat mich der Wandel auf diesem deutlich temporeicheren Track gefreut. Perfekt passt seine angenehm tiefe Stimme zu dem gute-Laune-machenden Track. Man will direkt mit seiner besseren Hälfte einen Roadtrip starten. Alles richtig gemacht! 10 Platten.

Marc Narrow darf sich dann auf dem zweiten Track an der Seite von Gestört aber geil präsentieren. Auch dieser Beat geht unter die Haut und auch Marc Narrow scheint für den Titel "Geh nicht weg" wie gemacht zu sein, Weniger fröhlich als der erste Track, aber kaum schlechter. 9 Platten.

Mit Koby Funk und Wincent Weiss hat man gleich zwei Kooperationen für "Unter meiner Haut" an Land gezogen. Von Qualität, Art und Weise aber auch ohrwurmtechnisch auf einer Stufe mit dem zweiten Song des Albums". 9 Platten.

"Sind wir Freunde" feat. 3A ist ein weiteres, absolutes Highlight des Albums. Angenehme, ruhige Stimme auf einen super Beat. Ordentlicher Bass der speziell für's Auto und den Club gemacht zu sein scheint. Sehr stark! 10 Platten.

Nach sehr starken Songs zum Auftakt dann der erste kleine Dämpfer. "Sommerregen" ist mir einfach zu schlagerlastig und klingt extrem nach Mausefalle und Ü50-Party. Es gibt natürlich auch schlechtere Songs und wer es mag, ist sicher damit auch gut bedient. Beat okay, alles in allem zu sehr Schlager für meinen Geschmack. 6 Platten.

Mit "Demons" wechseln wir dann zum ersten Mal von der deutschen in die englische Sprache. Super Radio-Song, super Disco-Song, bestimmt auch gerne gesehen bei jedem Tanzkurs. Gut, aber nichts das nicht schon mal jemand ähnlich gut oder leicht besser gemacht hat. Trotzdem: Geht ins Ohr, der Bass reißt es raus. Gerade noch so... 8 Platten.

Der Beginn ist abschreckend für mich gewesen, was vor allem damit zusammenhängt, dass "My Pain" deutlich weniger melodisch startet als all die Vorgänger-Tracks auf dem Album bisher. Wird aber gerade auf Grund seiner vergleichsweise skrupellosen Härte in Beat und Bass immer besser. Hört sich am besten mit aufgedrehter Lautstärke und ordentlichen Boxen. Kein Highlight, aber ordentlicher Track mit einem Feature von Northern Light! 7 Platten.

Mit Two Magics zusammen hat man den Song "Glücklich wie die Kinder" erschaffen. Dieser Song ist für mich, vor allem nach öfter als dreimal hören nur noch nervig. Es gibt sicher auch schlechtere Songs, aber gerade auf Grund der starken Tracks auf diesem Album fällt der Song doch deutlich in der Gunst ab. Nicht so sehr meins. 5 Platten.

"Ich vermiss dich nicht" feat. Migo heißt Track 9 der wieder deutlich eingängiger ist. Außergewöhnlicher Wiedererkennungswert in der Stimme. Der Beat läuft auch wieder deutlich besser rein und macht ordentlich Laune. Wer gerade unglücklich Single ist besonders für den Song gemacht. Danach geht's vielleicht zumindest wieder etwas positiver in die andere Richtung. 8 Platten.

Der Hauptteil der guten Bewertung im Gestört aber geil-Remix gebührt mit Sicherheit Lost Frequencies. Was die Jungs von Gestört aber geil dennoch gut gemacht haben. Remix ja, aber trotzdem erkenne ich den Originaltrack noch hervorragend. Song ist immer noch klasse und trotzdem eine eigene Variante. Passt. Wer den Song im Radio schon tot gehört hat wird hier aber keine neue Erfindung des Track vorfinden. 9 Platten.

Ian Simmons ist das Feature auf Track 11 "Duu". Ganz eigene Stimme. Der perfekte Song für frisch Verliebte. So richtig übertrieben kitschig. Das allerdings so bewusst und selbstbewusst dass es überhaupt nicht stört. Ohrwurm. Im Club, gerade zu später Stunde, würde der Track sicher gut laufen. 9 Platten.

Ähnlich verrückt, allerdings in diesem Fall auch vom Text her ist "Ufo". Guido von Monrath ist für die Vocals verantwortlich und klingt gepflegt hingerotzt im positiven Sinne auf der Suche nach seiner neuen Liebe aus dem All/Ufo. Anders, aber geil...bzw. Gestört aber geil! Erfrischend anders... 9 Platten.

"In My Life" heißt der dreizehnte Track des Albums und ist, naja, nett? Auf jeden Fall nichts Besonderes. Kann beim Putzen im Hintergrund laufen ohne zu stören. Aber er ist auch nichts Besonderes. Schon gar nicht auf diesem Album. Durchschnitt. 5 Platten.

Recht melancholisch klingt der Song "Wie ein Regenbogen". Zumindest so melancholisch es auf einem Tech House Album möglich ist. Es fehlt so ein wenig das gewisse Etwas in dem Song. Belanglos möchte ich ihn nicht nennen, aber als Brett würde ich ihn auch nicht bezeichnen. Etwas mehr Begeisterung als der Vorgängertrack kann er entfachen. 6 Platten.

"Golden Eyes" ist wieder deutlich mehr nach meinem Gusto ohne aber an die vielen richtig starken Songs auf dem Album ran zu kommen. Und trotzdem: Auf hohem Niveau ist der Track trotzdem. Angenehm zu hören, fehlt aber etwas an Wiedererkennungswert. 7 Platten.

Auch "Reality" von Lost Frequencies und Janieck Devy bekommt auf Track 16 einen Hauch Gestört aber geil ab. Auch hier ein basslastiger Remix des Originals. Okay. Aber wie bei "Are You With Me" eben auch das Rad nicht neu erfunden. Auch grundsätzlich ist der Song nur bedingt bei mir angekommen. Nett, aber kein Überflieger. 7 Platten.

Fast war nicht mehr damit zu rechnen, doch dann nochmal eine absolute Steigerung mit "The Sun" als letztem Song vor dem Outro. Toller Song, toller Beat. Gute Laune, kommt sicher weltklasse wenn man mit einem Cabrio in den Sonnenuntergang fährt. Sonnenbrille auf und los... 9 Platten.

Das Outro bleibt unbewertet, da hier relativ kitschig über Musik gesprochen wird. Hat mich etwas an die Erzählstimme von Tabaluga-Schallplatten erinnert.

Fazit: Absolut gelungenes Debut-Album das fast ohne Schwächen auskommt. Ich hoffe die Jungs bleiben gestört aber geil und machen weiter von sich hören. Auch würde es mich freuen wenn weiterhin mit Newcomern wie Wincent Weiss oder fast vergessenen Künstlern wie Sebastian Hämer gearbeitet wird. Toll! Bis zum nächsten Album...

Punkte: 8 / 10


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