Frost* Experiments In Mass Appeal (2008) - ein Review von Rage

Frost*: Experiments In Mass Appeal - Cover
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2 Reviews
4
4 Ratings
8.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Progressive Rock



29.04.2009 22:47

Jem Godfrey frönt zum 2. Mal seiner eigentlichen Leidenschaft, dem Progressive Rock. Verstärkt durch das bewährte Team (u. a. John Jowitt von IQ am Bass und John Mitchell von Arena bzw. It Bites und Kino an der Gitarre), sowie dem neuen Sänger Declan Burke startet man mit "Experiments im Mass Appeal" anno 2008 neu durch, nachdem zwischenzeitlich gar die Auflösung des Projektes im Raume stand. Wer nun eine Fortesetzung des eher klassisch-progressiv gefärbten Vorgänges "Milliontown" erwartet, der bekommt eine faustdicke Überraschung serviert: es knarzen und loopen moderne Samples, die Stimme von Burke wird ein- ums andere Mal durch den elektronischen Fleischwolf gejagt, Keys und Gitarre tönen streckenweise alternativ dunkel bis tiefdüster. Statt also auf Nummer sicher zu gehen und auf die zweifelsfrei komponierbaren Ohrenschmeichler mit Wiedererkennungswert zu setzen geht Godfrey neue Wege. "Experiments..." will erschlossen werden und brüllt den Hörer förmlich an, es zu einem weiteren Durchlauf durch den Player zu jagen. Und so schillern die Perlen erst nach einigen Rotationen so richtig: "Falling down" klingt fast wie ELO für's neue Jahrtausend, "Welcome to Nowhere" fußt auf ein wenig auf modernem Prog à la Riverside und Procupine Tree, gefällt aber mit zusätzlich eingebauter, leicht alternativer Schlagseite und einem tollen Refrain. "Dear Dead Days" kommt unerwartet schräg um die Ecke, um nach 2-3maligem Hören mit einigen tollen Harmonien zu glänzen, die irgendwie geschickt in dem Song versteckt sind. Leidlich der Rausschmeißer "Wonderland" verläßt die allzu experimentiellen Gefilde und pendelt irgendwo zwischen Neo-Prog und klassisch-progressiven Elementen. Im Großen und Ganzen: man benötigt Geduld, bis man alle "Experimente" in ihrer Gesamtheit erfaßt hat, dann kommt man jedoch größtenteils zu dem Schluss: gekonnt gemacht und pfiffig in Szene gesetzt! Schade nur, dass nicht das gesamte Album dauerhaft überzeugt, so nerven einige Sequenzen doch fast schon an der Schmerzgrenze. Unter dem Strich bleibt jedoch ein außergewöhnliches Stück wahrlich experimenteller Musik, die so recht in keine Schublade passen mag - und das ist gut so! Wir sind gespannt auf die kommende Wundertüte, Mr. Godfrey!

Punkte: 8 / 10


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