Fler Im Bus Ganz Hinten (2011) - ein Review von Moddin0303

Fler: Im Bus Ganz Hinten - Cover
1
1 Review
2
2 Ratings
3.75
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rap / Hip Hop



03.10.2016 17:36

"Im Bus ganz Hinten" wird inhaltlich am besten direkt vom ersten Song beschrieben. Fler will seine Feinde "in die Kiesgrube" bringen. Wen er konkret für out hält erfährt man zwar bei seinem ersten Track nicht, aber man kann es sich ja denken wenn man sich mit dem Künstler in der Vergangenheit etwas beschäftigt hat. (8 Platten)

Das erste Feature mit Moe Mitchell auf "Mein Lifestyle" schlägt in die selbe Kerbe. Auch hört man in diesem Album immer wieder raus, dass Fler von seiner Vergangenheit sehr geprägt wurde. Fler legt wert darauf dass seine Art zu sich zu geben kein Image ist, sondern tatsächlich sein Lifestyle. (8 Platten)

"Dirty White Boy" fährt eine sehr kompromisslosen Beat auf. Auch hier will Fler wieder sein Image als Bad Boy zementieren. "Frank White Ghetto-Star". Grundsätzlich ist dieser Track eher durchschnittlich und wirkt speziell in der Hook auf mich unispiriert. (5 Platten)

"Spiegelbild" soll deutlich machen dass er in der Berliner Clubszene eine große Nummer ist. Ein basslastiger Track der erneut zur obligatorischen Selbstbeweihräucherung dienen soll. Leider kaum interessanter als der Vorgängersong. (5,5 Platten)

Deutlich besser gefällt mir hier "Kein Kommentar". Eine Gangster-Hymne welche klar macht dass Fler in nächster Zeit nicht vor hat mit der Polizei zu kooperieren. "Wenn sie dich befragen sollten musst du schweigen wie ein Grab". Er geht um den Zusammenhalt auf der Straße unter den Jungs. Wie auch das ganze Album ein sehr basslastiger Track. (8.5 Platten)

Das zweite Feature auf dem Album zeichnen der Aachener MoTrip sowie Silla. Hier wird die Abneigung gegenüber Rappern die jedem Trend hinterher rennen und wahrscheinlich auch keine eigene Identität haben. "Immer noch kein Fan"! Starker Track. "Deutscher Rap du magst mich nicht und ich mag dich nicht." Message eindeutig. Silla und MoTrip passen perfekt auf den Track. (8.5 Platten)

Ohne Vorwarnung wird es dann nachdenklich. Ein Song der vom Struggle des Alltags und vor allem schlechten Zeiten zu handeln scheint. Wer kennt nicht die Phasen im Leben in denen es nicht läuft und man nicht voran zu kommen scheint. In diesen Phasen wartet man auf positive Entwicklungen und dem "Zeichen" das zeigt "dass alles stimmt". Ein eher untypischer aber starker Track des Albums. Gerne mehr Songs dieser Art (9 Platten).

"Um uns rum" widmet sich dann erneut der Polizei, welche wohl im Verdacht steht Fler und Freunde auf dem Zettel zu haben. Ein Track der ähnlch wie "Kein Kommentar" aufgebaut ist, aber mir persönlich nochmal einen Tick besser ins Ohr geht. Mag auch an Nicone liegen der zusammen mit G-Hot als Features auf dem Track präsent sind. (9 Platten)

Der Beat nicht, der Text nicht...eher gar nichts kann ich an "Teer in meiner Lunge finden". Fler zeigt was er drauf hat, aber eher finanziell, weniger musikalisch. Schade. (4 Platten)

Total schlech ist dann "Wir machen einen drauf". Auf den Inhalt will ich weil er einfach Schwachsinn ist nicht eingehen. Wer den Track hört wird sich dann denken können um was es geht. (1 Platte)

"Wenn ich kein Rapper wär" ist wieder deutlich besser als die beiden Vorgängertracks. Wie der Name schon beschreibt ist Fler hier mit der Thematik beschäft wie sein Leben wohl verlaufen wäre, wenn er nicht im Rap-Business gelandet wäre. Wieder einer des besseren Songs. (7 Platten)

Der absolut beste Track des Albums ist für mich "Freunde werden Feinde". Fler bleibt fokusiert und geht seinen Weg auch wenn er wohl dem ein oder anderen Weggefährten dabei auf den Fuß treten muss. Sehr eingänglicher Beat, hier nicht mit dem Kopf zu nicken ist nahezu unmöglich. Stark! Diese Art Musik will ich hören wenn ich ein Fler-Album kaufe. (10 Platten)

Der Titelsong des Albums "Im Bus ganz hinten" soll uns dann klar machen dass Fler schon früher der coole Junge sein wollte. "Keine Freunde, keine Mutter da und auf einmal wurd' ich Superstar". Fler hat sich nach oben gekämpft. Von klein auf - trotz Psychathrie und Jugendheim - wollte er da hin wo er heute ist. Guter Track, es gibt aber auch bessere Tracks auf dem Album (7 Platten)

Den zweiten Feature-Auftritt von G-Hot erleben wir dann auf "Vollmond". Kohle, Autos...alles hat er. Und darüber wird dann in diesem Song auch wieder erzählt. Nett. Aber nichts Besonderes. Speziell dem Refrain fehlt es aus meiner Sicht an Ideen. (6.5 Platten)

Und wieder G-Hot - und wieder MoTrip. Diesmal auf "Geldregen". Trifft meinen Geschmack überhaupt nicht. Der Beat klingt wie aus einem Game-Boy-Spiel mit Bass untermalt. Vielleicht auch deswegen ist dieser Track ein Bonus-Track. Selbst MoTrip von dem ich viel halte kann hier nichts retten. (4 Platten)

Den Abschluss macht dann "Blut auf dem Dancefloor". "Ich hab die Gegend hier im Griff wie ein Geländer..." Naja. Ein zweiter Bonus-Track. Nur minimal besser als der erste. (4.5 Platten)

Alles in allem wirklich klasse Tracks auf dem Album, dann aber auch wieder wirklich Tracks bei denen man sich nicht zum Skip-Knopf zwingen muss.

Punkte: 7 / 10


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