Fen Dustwalker (2013) - ein Review von gelal

Fen: Dustwalker - Cover
1
1 Review
3
3 Ratings
7.83
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


gelal
20.01.2013 21:16

Postmetallische Klänge, Ambiente-artige Harmonien und traurig-schöne melancholische Atmosphäre, gepaart mit progressiven Schwarzmetall. So oder so ähnlich könnte man das dritte Album der Engländer Fen beschreiben. Auch wenn es auf dem neuen Werk "Dustwalker" an der einen oder anderen Stelle noch ähnlich wirr zu geht wie auf ihrem Vorgänger "Epoch" und es auch sonst unverkennbar die Handschrift Fen's trägt, so ist doch eine Weiterentwicklung deutlich zu vernehmen. Ähnlich wie Todtgelichter, oder Alcest ist der schwarzmetallische Aspekt geringer und die Postmetallische Ausrichtung größer geworden, allerdings haben die Engländer hier immer noch eine gehörige Portion Black Metal mäßige Arschtritte parat um die Genrebezeichnung zu rechtfertigen.
Der Opener "Consequence" oder "Wolf Sun" sind gute Beispiele dafür, hier gibt es kalte schreddernde Gitarren, rasende Drums, Gekeife und Gekrächze und wenn der Progressive Touch nicht wäre, würde zumindest ersterer als reiner Black Metaller durchgehen. Letzterer ist, wegen seinem doch eher Ambiente daherkommendem Ende, eher eine Kombi aus der harten und zarten Seite Fen's. Auch "Walking The Crowpath" kann man als einen Fenschen "Zwitter" bezeichnen, denn auch hier kommen beide Seiten zu tragen, wobei die aggressiven Ausbrüche noch eine Spur kräftiger ausfallen als bei "Wolf Sun". Das variable "Hands of Dust" ist auf der anderen Seite dann eine Nummer welche die Postmetallische/rockige Seite der Band zum Vorschein bringt und teilweise gar Neofolk Züge in sich trägt. Besonders im vorderen Mittelpart wirkt die Musik und der Klargesang sehr zerbrechlich. Später gibt es aber auch hier den ein oder andern mittelschweren Ausbruch und der Gesang wird schwärzer und verzweifelter. Eine starke Nummer; und anders als noch auf dem Vorgänger haben Fen hier ein besseres Gefühl für die Längen, die sehr gut ausgefüllt werden. Das Ambient-mäßige "Spectre" hat viel Atmosphäre zu bieten und lädt mit seinen zarten Passagen fast zum Träumen ein, nur gegen Ende wird es etwas "wilder" und vertrackter. Das Bonusstück(ltd. Edition) "Epilogue" lässt das Album instrumental und passend ausklingen und besticht mit versierter Arbeit an der Akustikgitarre, welche ebenso wie die Drums bestimmendes Instrument der Nummer ist. Man hätte diesen Song ruhig auch auf die "normale" CD packen können, gerade der Kontrast zum Opener passt sehr gut als Abschluss und kommt dem Gesamteindruck zu Gute. Auch die Produktion trägt dazu bei, ist sie doch genauso variabel ausgefallen wie die Songs. Wenn die schwarzmetallische Seite der Band zu tragen kommt ist sie leicht "unsauber" und da wo es sein muss ist sie klar und druckvoll.

Fazit: Fen haben aus der Vergangenheit gelernt und einige kleine Mankos abgestellt bzw. verbessert und kommen mit "Dustwalker" ausgereifter und noch variabler daher als auf "Epoch". Ein sehr gutes Post- Schwarzmetallisches Ambient Metal Album mit progressiven Zügen, welches jedem offenen Geist Gefallen bereiten sollte.

Punkte: 8 / 10


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