Die erste Nummer nach dem Instrumental-Intro erweckt dann auch gleich den Eindruck, als würde man da einsteigen, wo man auf der „Heavy Metal Maniac“ aufgehört hat. Ein „Cry Of The Banshee“-Gedächtnispart innerhalb des Titeltracks „Violence & Force“ unterstreicht diesen Eindruck. Nach diesem gelungenen Einstieg folgt mit „Scream In The Night“ dann die ultimative Steigerung. Ein Song, der so stark ist, dass ich eigentlich schon die Höchstnote zücken und das Album beenden, bzw. diese Nummer in Dauerschleife legen möchte. Was soll danach noch kommen? Zwar keine Steigerung mehr, aber dennoch einige astreine Kracher. Eigentlich nur astreine Kracher, denn echte Ausfälle fehlen. Es zählen „Pounding Metal“ oder „Destructor“ für mich zwar nicht gerade zu den Highlights des Bandschaffens, dagegen können „Swords Of Darkness“ oder „Saxons Of The Fire“ aber umso mehr.
Ziemlich gut kommt übrigens, dass Beehler auf diesem Album durchweg mehr mit seiner Stimme arbeitet als auf dem Vorgängeralbum. Das konnte er zwar auch auf der „Heavy Metal Maniac“ schon ziemlich gut, also zur Musik passend, aber hier hat er seine Fähigkeiten diesbezüglich noch ausbauen können.
Was das Instrumentelle betrifft, so tritt der leichte Schrammel-Faktor des Debüts hier zugunsten eines saubereren Sounds in den Hintergrund. Nicht schlimm, kommt sehr gut. Puristen mögen vielleicht bemängeln, dass deswegen etwas vom Charme flöten gehe, welcher Stücken wie dem Titeltrack der „Heavy Metal Maniac“ innewohnt. Nicht ganz falsch, aber einige der neuen Stücke kommen trotzdem voll Bombe. Sofern sie zum Einsatz kommen, können auch die ruhigeren Parts überzeugen, stärker jedenfalls als bei „Iron Dogs“ vom Erstling; die eigentliche Stärke liegt aber schon öfter in den Speed Parts.
Sehr gut gelungener Nachfolger eines übermächtigen Monuments, in dessen Schatten sich „Violence & Force“ nicht zu verstecken braucht und es auch nicht tut.
Bewertung: 9/10
© 2011, Iron Angel
(Diesem Review zugrunde lag die ’99er Steamhammer CD [www.musik-sammler.de/media/4707], auf der im Gegensatz zu den Vinyl-Versionen der Track „Evil Sinner“ fehlt)
Punkte: 9 / 10