Dieses Album macht hier scheinbar alle verrückt. Klar, es ist ja auch gut, denn wir hören wunderbar harmonischen und mit progressiver Attitüde arrangierten Metal. Aber je mehr hier die Höchstnoten purzeln, desto tiefer werden meine Stirnrunzeln. Ich habe bei jedem Hör mehr das Gefühl, daß bei "Monolith" noch etwas fehlt und bei der Analyse komme ich auf drei Punkte: 1.) Sound, 2.) instrumentale Klasse und 3.) Songwriting. Zu Punkt 1: Die Produktion ist für eine Eigenproduktion natürlich à la bonheur, aber aus einem Topstudio würde sie sicher nochmal einen Tick klarer und transparenter geraten (man höre im Vergleich in AFFECTORs 'Harmageddon rein!). Gerade auf den Rhythmusgitarren liegt irgendwie ein Grauschleier und lässt mich schwer Zugang zur Musik finden. Punkt 2 ist, dass zu einem Zehnpunktealbum auch eine Zehnpunktemannschaft gehört, aber - wie Oli schon sagte - hier singt ein zwar guter, aber doch wenig prägnanter Sänger. Also kein Ray Alder oder Ted Leonard. Selbiges gilt auch für die Klampfenposition. Alles ganz cool, was die Jungs da machen, aber doch ein Schritt weit weg von einem Petrucci oder Loomis. Und ja - ich stehe dazu - ich brauche für ein Top-Progalbum eben doch ein bischen "künstliche Komplexität" oder "Ego-Gefrickel". Und bei Punkt 3 frage ich mich, ob das Songwriting nun wirklich so unfassbar großartig ist. Ich höre die Musik sehr gern, aber die einzige wirklich richtig "große" Melodie auf dem Album ist die Hauptmelodie von 'Mac Arthur Park'. Das ist ein Cover und wie man dieses auch singen kann, zeigt uns Donna Summer, bei deren Version ich tatsächlich dahinschmelze.
All meine Kritik ist natürlich nicht substantiell, denn im Großen und Ganzen stimme ich mit meinen Kollegen überein, daß "Monolith" ein geiles (Prog-)Metal Album geworden ist, das hervorragend neben anderen tollen 2012er-Veröffentlichungen steht (PHARAOH, LANFEAR, STATUS MINOR, ADRAMELCH), aber ganz sicher nicht über diesen.
Punkte: 8 / 10