Musikalisch bietet man viele tolle Melodien nebst hartem Riffing, schnellen sowie gefühlvollen Soli und erhabener Epik irgendwo zwischen HELLOWEEN, NOCTURNAL RITES und MYSTIC PROPHECY. Haben solche All Star-Projekte auch oft diesen unangenehmen Sampler-Beigeschmack, so nicht in diesem Fall! "Channeling The Infinite" klingt wie aus einem Guß und die ganzen Sängerwechsel halten diese Platte lebendig und qualitativ durchweg auch sehr hohem Niveau. Nette Zuckerchöre ('Lions For Lambs') sind hier ebenso vertreten wie fiese Highscreams (Titelsong, 'Cyborg') und Songs mit bluesig-rauchigem Hard Rock-Charme ('Your Eyes'). Zudem eine tolle Gelegenheit, sich nach Einfuhr dieses Hochkaräters mal wieder die ganzen alten Platten aus dem Schrank zu holen und gepflegt in Erinnerungen zu schwelgen.
Allein schon das coole, an die Werke von H.R. Giger erinnernde (jedoch von Alex Ruiz stammende) Albumcover ist ein echter Hingucker, an dem man sich kaum sattsehen kann und bei dem man auch nach einer Weile noch kleine Details entdecken kann. Das ist Kunst, meine Herrschaften. Ein Song wie 'Cyborg' unterstreicht diese visualisierte Kulisse dann auch noch musisch. Töfte!
Nur schade, dass ich hier keine Informationen darüber habe, welche Musiker die Instrumente bedienen. Dass Stu Marshall an der Gitarre zu hören ist, steht für mich außer Frage. Darüber hinaus wurden jedoch keine Angaben gemacht. Bei der gebotenen Qualität aber fast auch schon wieder egal. Wo wir schon dabei sind: Ein ganz besonderes Highlight ist übrigens die Bonus-Zugabe von 'Hammer Down', bei der nochmals ein gewaltiges Arsenal an Vokalisten aufgeboten wird. Udo Dirkschneider, Rob Rock, Sean Peck, Carlos Zema, Vo Simpson und Ronny Munroe geben sich hier innerhalb kürzester Zeit die Klinke in die Hand, zeigen den Joungsters mal ganz locker, wie guter Power Metal zu klingen hat und können sich entspannt zurücklehnen. SO macht man sich UNSTERBLICH!
Erschienen auf: http://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=4380
Punkte: 9.5 / 10