Elvenpath Elvenpath (2011) - ein Review von silentforce81

Elvenpath: Elvenpath - Cover
1
1 Review
3
3 Ratings
7.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Power Metal


silentforce81
13.04.2011 12:10

Wer bisher dachte, Bands wie MANOWAR, HAMMERFALL und Konsorten seien die Könige der Metalklischees, der kennt offensichtlich ELVENPATH noch nicht. Die Frankfurter bedienen mit ihrem Power Metal nahezu alle Klischees, die es zu bedienen gibt: Klingende Schwerter, Herr der Ringe-Thematik, Fantasie-Cover, Gepose auf den Bandfotos, hohe Screams, Chöre und so weiter, und auch der gesamte Duden der Metal-Schlagworte wird hier abgegrast, frei nach dem Motto: Anything worth doing, is worth overdoing! Ein gewisser Herr Mühlmann würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, denn entweder hasst man solche Klischees, oder man liebt sie. In diesem Fall finde ich diese Schiene ganz witzig, denn es zeigt, dass sich die Band selbst nicht zu bierernst nimmt, sondern ihren Spaß an der Sache hat. Schon ein Blick auf die Tracklist des Albums hat mich unweigerlich schmunzeln lassen. Dass die Band selbst das auch so sieht und gewisse Dinge selbst ganz gern mal durch den Kakao zieht, zeigt das Interview, welches ebenfalls auf dieser Seite zu finden ist.

Doch es gibt natürlich auch die ernsthafte Seite von ELVENPATH, und diese zeigt sich neben all dem Spaß einmal mehr auf dem neuen Album. Musikalisch wird auf der selbstbetitelten Scheibe natürlich kein Neuland betreten. So gibt es hier klassischen Power Metal, welcher aufgrund der zuckersüßen Melodien im Opener 'For our Liberty' zunächst mal etwas Happy Metal á la FREEDOM CALL befürchten lässt, sich im weiteren Verlauf aber deutlich bodenständiger zeigt. Bei 'Guardians of the Underground' könnte man zu Beginn fast meinen, man hätte ein HAMMERFALL-Album im Player liegen, denn dieser Song könnte so auch auf einem Album der Schweden stehen. 'Moria' bleibt trotz oder vielleicht gerade wegen seiner simplen Struktur und dem einprägsamen Refrain schnell im Kopf hängen, während 'Enflaming Demands' durch seine Abwechslung zu gefallen weiß.

Nach sechs regulären Songs beginnt dann mit den Instrumentalstücken 'Metal Suite I - IV', beziehungsweise der aus 'Metalwar', 'War of Steel' und 'Metalsteel' bestehenden Trilogie der Part des Albums, welcher inhaltlich sicher nicht ganz ernst genommen werden darf und soll, musikalisch aber durchaus auf hohem Niveau gehalten wird. Hier ist die Liebe zu Bands wie MANOWAR kaum zu überhören, vor allem wenn Sänger Dragutin seine Eric-Adams-Gedächtnis-Screams zum Besten gibt oder ansonsten sehr pathetisch zu Werke geht. Die kurzen instrumentalen Zwischensegmente stimmen jeweils auf den folgenden Song ein und verbreiten die nötige Atmosphäre. Auch das Gitarrengespann Till und Oliver weiß mit den eingestreuten Soli und den beispielsweise in 'War of Steel' gespielten Doppelleads zu gefallen und frischen die Stücke damit gehörig auf.

Der Sound des Albums lässt trotz des eingeschränkten Budgets keine Wünsche offen, was gerade bei Bands, die ihre Alben in völliger Eigenregie und ohne finanzielle Unterstützung realisieren müssen, nicht selbstverständlich ist. Um so erfreulicher ist es also, dass beispielsweise die Drums ordentlich krachen, und auch die Gitarren und der Bass sind kein Soundbrei, sondern lassen sich sauber unterscheiden und heraushören. So muss das sein!

Anzukreiden ist dem Album sicher ein wenig die fehlende Eigenständigkeit, und auch der Gesang kratzt nach einer Weile doch etwas an den Nerven. Dennoch ist dem Album zu jeder Zeit anzuhören, dass die Musiker hier aus voller Überzeugung und mit sehr viel Herzblut bei der Sache sind. Da das Album einmal mehr in Eigenproduktion entstanden ist, und hier sicher kein geldgeiler Haufen, sondern vielmehr Musiker von der Basis dahinter stecken, sollten Freunde des Genres diesem Album eine Chance geben, reinhören, und somit den Underground ordentlich unterstützen. Verdient haben es die Frankfurter allemal. Wer Interesse hat, sollte also schnellstens mal die Homepage der Band besuchen und das Teil abgreifen!


http://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=3431

Punkte: 7.5 / 10


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