Eisregen Krebskollektion (2012) - ein Review von woifal

Eisregen: Krebskollektion - Cover
5
5 Reviews
18
18 Ratings
6.03
∅-Bew.
Typ: Compilation/Best-Of
Genre(s): Metal: Black Metal, Death Metal



11.12.2012 13:24

Über die aus Thüringen stammenden Extrem-Metaller "Eisregen" braucht man wohl nicht allzu viele Worte zu verlieren, haben sie sich in den letzten Jahren doch einen ansehnlichen, großen Namen erspielt und sind – so denke ich – ohnehin jedem ein Begriff. Um die Wartezeit auf das folgende, zehnte Studioalbum der makabren Musiker zu verkürzen, wurde mit "Krebskollektion" eine Compilation in die Runde geworfen, die einen relativ guten Querschnitt durch die "Eisregen"-Diskografie darstellt und den einen oder anderen Klassiker enthält.
Natürlich, der eingefleischte Fan wird blind zugreifen, und das sei ihm auch nicht abgesprochen. Auch ist es verständlich, wenn Anhänger der Truppe aus dem Grund zugreifen, weil ihnen beispielsweise der ehemalige Bonustracks "Born Dead" oder die Stücke der indizierten Veröffentlichungen fehlen. Diejenigen, die sich jedoch auf etwas Neues der deutschen Dark Metaller freuen, werden hier nicht viel vorfinden, denn "Brut" und "Engelmacher" sind die einzigen Songs, die tatsächlich nur auf der "Krebskollektion" enthalten sind. Doch allzu sehr will ich auf die Zusammenstellung dieser Compilation nicht eingehen, denn die Tracklist ist schließlich unten angeführt. Viel mehr möchte ich auf das eingehen, was es so bislang noch nicht gegeben hat.

Die Neuafnahmen, also "Fleischhaus 2012" und "Scharlachrotes Kleid 2012", mussten selbstverständlich einer technischen Weiterentwicklung unterzogen werden, bevor sie in dieser Form veröffentlich wurden. Ob es sich hierbei nun tatsächlich um eine Verbesserung handelt oder nicht, sei letzten Endes jedem selbst überlassen, doch ich persönlich kann mit der Neuveröffentlichung nicht viel anfangen. Da gefallen mir die Stücke in ihrer ursprünglichen Form schon wesentlich besser. Auch das Cover von Hans "Falco" Hölzels "Mutter, der Mann mit dem Koks ist da" ist im Grunde eine nette Sache, mal schön und lustig anzuhören (oder um einen eingefleischten "Falco"-Fan zu schocken), aber nun nicht wirklich fesselnd. Die Live-Aufnahme von "Blutgeil" ist neben der enthaltenen Studio-Version des Titels ebenfalls ein nettes Gimmick. Der Sound ist ok, der Song selbst "Eisregen"-typisch, aber einen Pflichtkauf macht er aus diesem Album für mich nicht.
Zuletzt seien noch die beiden neuen Lieder angesprochen. Wer sich zwei völlig neue, imposante Tracks erhofft, wird wohl etwas enttäuscht sein. "Brut" mit seiner Spielzeit von knapp über einer Minute erinnert eher an ein Intro von "Rammstein" als an einen Band-Klassiker. Monotones Klavierspiel wird von M. Roths Stimme begleitet, mündet in ein kurzes, abgehacktes Gitarrenspiel und lässt das Ende offen für einen Song, der wohl erst auf dem nächsten Output der Thüringer enthalten sein wird. "Engelmacher" ist da schon fast dreimal so lange, fährt sehr technisch auf und hat ebenfalls mit den altbekannten Titeln von "Eisregen" nicht viel zu tun. Er bleibt nicht wirklich hängen und ist schnell wieder vorbei – da kenne ich selbst von jüngeren, weniger "klassischen" Veröffentlichungen der Gruppe bessere Stücke.

Kurz und knapp: Ich bin und war immer schon großer Fan der deutschen Extrem-Metaller, jedoch habe ich mir – vor allem vom neuen Material – etwas mehr erwartet. "Krebskollektion" weiß mich, als Inhaber aller Tonträger, nicht sonderlich zu begeistern. Wenn das, was es hier Neues zu hören gibt, repräsentativ sein soll für das, was beim kommenden Album "Todestage" enthalten ist, kann ich jetzt noch nicht versprechen, ob ich mir das Album zulegen werde. Vielleicht hat die nächste Scheibe aber auch ein paar Überraschungen zu bieten und der momentanige Eindruck trügt. Ich weiß es nicht, aber da hilt nur abwarten. Um es aber auf das Wesentliche zu reduzieren: Die vorliegende Compilation an sich ist eine schöne Zusammenfassung vergangener Veröffentlichungen mit einer guten Songauswahl!

Wolfgang / RottingHill.at

Punkte: 7 / 10


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