Die Einleitung des Albums gestaltet sich durch ein drei Minuten und 19 Sekunden langes Intro, das mit Synthesizer-Klängen auffährt und in seiner kompositorischen Darbietung gar nicht mal so extrem daneben ist. Sicher kein symphonisches Highlight, aber doch ganz anständig gemacht. Kaum, dass dieser erste Track von "Lure Of Ephemeral Beauty" vorüber ist, präsentiert sich schon die eigentliche Stilistik der Truppe, die irgendwo zwischen elektronischem Schlagzeug, rauen, verzerrten Gitarren und einem ebenfalls elektronisch klingenden Bass durchschimmert. Irgendwie muss ich sagen, dass selbst die Sechssaiter nicht sonderlich homogen klingen, aber gut. Hinzu gesellen sich Ambient-Klänge und zweierlei gesangliche Parts: Eine verzerrte "Black Metal-Stimme" und klarer, weiblicher Gesang. Beides nicht sonderlich berauschend, wobei ich gestehen muss, dass mir der Klargesang noch am wenigsten gefallen hat. Die Töne sitzen nicht immer dort, wo sie der Lehre der Musik nach sein sollten und sind generell nicht ideal eingesetzt.
An dieser Stelle ziehe ich den Schluss, dass die Mischung weder innovativ, noch im bekannten Stile begeisternd oder charmant klingt. Eher ist die ganze Angelegenheit ein bisschen langweilig, da vor allem auch die Kompositionen an sich sehr schleppend daher kommen. Das Stück, das in meinen Augen immer noch das spannendste ist, hört auf den Namen "Les Sept Vertus Capitales" und reiht sich an achter Stelle des Albums ein. Aber auch der zehnminütige Abschlusstrack "Aokigahara" kann sich mit seiner Mischung aus sphärischen Klängen und akustischen Passagen sehen lassen. Das war's dann aber auch, denn was den Rest des Albums anbelangt und somit auch den Sound der Platte betrifft, so kann ich der Sache summa summarum keine allzu große Begeisterung entgegnen.
Ich habe schon öfter Musik gehört, die auf den ersten Kontakt ungewöhnlich war, die nicht perfekt umgesetzt wurde und auch sehr lange gebraucht hat, um zu greifen. Nur in den wenigsten Fällen aber stellten sich diese Stücke als kleine Meisterwerke heraus, die so eigenständig sind, dass sie einfach eine Zeit brauchen. Bei "Lure Of Ephemeral Beauty" war das leider wie des Öfteren nicht so. Selbst nach mehrmaligem Hören und den ehrlichen Versuchen, mich intensiv hineinzufühlen, konnte ich dem Album letzten Endes nur relativ wenig abgewinnen. Für mein Empfinden haben "Eclectika" hier leider nicht mehr abgeliefert als eine langatmige Platte, die nicht kompositorisch, nicht klanglich und auch nicht konzeptionell überzeugen kann. Schade, die eigentliche Basis hat was!
Wolfgang / RottingHill.at
Punkte: 4 / 10