Wer kennt die Band DESASTER AREA? Niemand? Oh. Na gut. Also, aufgepasst. Aber erst mal kurz zu DREDG. Ganz kurz. Ich besitze von der Band inzwischen nur noch das tolle „El Cielo“, andere Scheiben wie etwa „Catch Without Arms“ sind aus der Sammlung geflogen. Jüngst habe ich also „El Cielo“ mal wieder aufgelegt und beim Hören dieser kunstvollen Rockmusik die Gedanken wohl etwas weit schweifen lassen. Schnell kam ich darauf, dass ich mir die Band MUSE eigentlich so wünschen würde wie DREDG. Rock Musik, bei der die Musiker auch vor poppigen Elementen nicht zurückschrecken, mit progressiven Ansätzen, mit herrlichen Gesangsmelodien, mit schönen Gitarren und vielen weiteren kleinen bereichernden Effekten. Tolle Songs. Waren MUSE nicht auch mal ähnlich, auf ihre ganz eigene Weise? Jetzt spielen die drei Typen aber eigenartige und stark elektronisch angereicherte progressive Rock Pop Stücke, die auf riesige Stadiondimensionen ausgerichtet sind. Irgendwie gelingt ihnen das, aber vermutlich auch nur deshalb, weil sie auf ihre Weise komplett größenwahnsinnig geworden sind. MUSE, kam mir da in den Sinn, wären wohl die einzige Band, die als irren Showeffekt während eines solchen Megakonzerts mit ihrem Raumschiff in die nächstgelegene Sonne fliegen würden. Wie in „The Hitchhiker‘s Guide to the Galaxy“. Das musste ich sofort raussuchen: In Band 2 taucht also der Musiker Hotblack Desiato mit seiner Band DESASTER AREA auf, um mit einer megagigantischen Anlage das zerstörerischte Konzert des Universums zu spielen. Anders, als ich es in Erinnerung hatte, soll das Show-Raumschiff allerdings unbemannt in die Sonne über dem Wüstenplaneten Kakrafoon stürzen. Auch gut, großer Lesespaß, nochmal Glück für MUSE (und v.a. deren dadurch realistischere Chance auf eine Umsetzung, mit Spinnern wie diesen neuzeitlichen milliardenreichen Weltraumreisen-Veranstaltern…). Das also waren die angekündigten DESASTER AREA. Dass es aber auch noch keine (Thrash) Metal Band dieses Namens gibt! Auch bei Disaster Area, wie im engl. Original, schaut's nicht besser aus. Aber immerhin habe ich wie gessagt wieder mal viel Spaß mit Douglas Adams.
Ach so, Moment mal, DREDG. Um die sollte es ja auch noch ein bisschen gehen, und die habe ich auch nicht vergessen, denn an deren Album „El Cielo“ habe ich stets viel Freude. Etwas weiter oben habe ich auch kurz genannt, warum. Und nette, wenn auch kleinere Showeffekte hatten die auch mal, vor einigen Jahren, als sie in für mich überraschend großen Hallen gespielt haben wie etwa in der Münchener Muffathalle. Da hat der Sänger auf der Bühne mit ner Schreibmaschine herumhantiert. Warum auch immer.
Mein Favorit hier ist immer noch das melancholische „Sorry But It’s Over“. Der Rest ist aber genauso ebenbürtig. Nur den Kniefall vor DEAD CAN DANCE mit „Brushstroke: An Elephant In The Delta Waves“ hatte ich nicht mehr in Erinnerung. Und hier kann ich dann den Kreis auch einigermaßen schließen: Dieser Titel könnte ebenso bei Douglas Adams wie auch bei MUSE auftauchen. Noch was zu Letzteren: „Supermassive Black Hole“ (Passt ja wunderbar in meinen Text!) ist in der Version von THRESHOLD auf „Dead Reckoning“ viel geiler als das Original.
An meinem ersten Bezug von MUSE und DREDG ist aber doch ein klein wenig dran. Was meint ihr? Für diese selbstverständlich komplett drogenfrei ersonnene Kritik mit abermals famosen Bandvergleichen habe ich mir doch jetzt echt ein Bier verdient. Also los! Und exakt jetzt endet das Album mit dem „The Canyon Behind Her“. Klingt schon vage wie MUSE. Nur sind DREDG für meinen Geschmack klar besser. Prost!
Punkte: 8.5 / 10