Despair Decay Of Humanity (1990) - ein Review von Shyclad

Despair: Decay Of Humanity - Cover
1
1 Review
8
8 Ratings
8.56
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Power Metal, Progressive Metal, Thrash Metal


Shyclad
02.05.2013 14:02

Völlig unterschätzte Scheibe im technisch-melodischen Thrash Metal!
Das ist das erste, was mir immer wieder beim Hören dieses Albums einfällt, und das seit nun schon über 15 Jahren. Es gab zwar auch häufiger längere Phasen, in denen ich das Album nicht gehört habe, aber danach wunderte ich mich jedes Mal, wie gut es wirklich ist!
Stilistisch hatte sich die Band um (den inzwischen recht bekannten Produzenten und Gitarristen) Waldemar Sorychta im Vergleich zum direkteren und etwas derberen, punklastigeren Vorgänger "History Of Hate" (erstes Album auf dem vom damaligen Despair Sänger Robert Kampf gegründeten Label Century Media Records) weiterentwickelt, ging jetzt noch technischer und im Gitarrenbereich auch melodischer zu Werke, ohne dabei jedoch die Aggressivität des Thrash Metals zu vernachlässigen.
Dabei erinnern mich die Gitarren hier (und auf dem Nachfolger) sogar oft an die End-80er Alben der technischen Power Metal Götter HELSTAR, nur gesanglich können DESPAIR es auch mit dem "neuen" Sänger bei weitem nicht mit den Amerikanern aufnehmen, auch wenn er ab und zu schon fast in King Diamond-Tonlagen agiert (meist singt er allerdings tiefer und rauher). Aber da im Thrash der Gesang sicher nicht das wichtigste ist (und Thrashbands allgemein eher selten durch hervorragende Sänger glänzen), er außerdem zumindest mir hier auch nicht negativ auffällt, ist das absolut zu vernachlässigen. Dafür können mich die oft interessant und spannend aufgebauten Stücke einfach immer viel zu sehr mitreißen, so dass solche Kleinigkeiten gar nicht ins Gewicht fallen.
Textlich gibt man sich sozialkritisch (damals für Thrash Metal ja recht typisch und mir allemal lieber als Sauf- und Partylyrics), Themen wie Kindesmisshandlung, Tierversuche oder auch der damals recht aktuelle Fall des vom Militär brutal beendeten Volksaufstandes auf dem Tian'anmen-Platz in Peking werden hier behandelt. Im Detail wirken manche der Texte etwas naiv/einseitig, sind aber in ihrer Essenz sympathisch und passen gut zur Musik.

Fazit: wer auf melodischen aber dennoch aggressiven Thrash Metal mit technischem Anspruch und eigener Note steht (und nicht allzu viel Wert auf richtig guten Gesang legt), sollte hier eigentlich absolut richtig liegen!

9 Punkte mit Tendenz nach oben!

Punkte: 9 / 10


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