Wenn man mal bedenkt, dass man Deicide bisherige Ausrutscher wie "Insineratehymn", "Scars of the Crucifix" und "The Stench of Redemption" noch mit dem Grund verzeihen konnte, dass sie wenigstens etwas Neues ausprobierten und man auch stellenweise auf den Tracks was interessantes oder Unerwartetes finden konnte, so kann man hier erstmal wirklich mal unbesorgt und ohne viel Zeit aufwenden zu wollen ablehnen... Und das nicht einmal dankend.
Deicide klauen hier neben ihren monotonen Passagen einfach mal unbekümmert so oft bei Slayer, dass das Quartett zu dieser Zeit bei ihnen mit einem Anwalt hätte vor der Tür stehen können. Einzige Unterschiede sind die noch tieferen Gitarren, das als Schlagzeug getarnte Maschinengewehr und Bentons Gegrunze, das klingt, als wolle er Schweinchen anlocken. Dazu kommt dann einfach mal so aus dem Nichts irgendein Solo, und weil man von dem Album durch das eintönige Geschrubbe eh nichts mitbekommt, vergisst man komplett ein Death Metal Album in der Anlage zu haben und hält das für einen Auftakt zu einem Power Metal Track.
Benton schien die enttäuschten Gemüter seiner Fans gehört zu haben. "Schlimmer kann's nicht werden" schien seines Verständnisses nach wohl weniger eine Kritik als eine Herausforderung zu sein. Und den Abgrund der Karriere haben Deicide mit dem ultimativen Track der Grottigkeit erreicht: "Horror in the Halls of Stone".
The Stench of Redemption Part II... Schön wär's gewesen! Aus dem Album hat wenigstens stellenweise Innovation herausgeschimmert und an diese Melodicpassagen konnte ich mich mit der Zeit sogar noch amüsieren. "Til' Death to us Part" jedoch ist so klinisch tot, da kann ich am Ende nicht mal mehr sauer sein! Deicide gebührt Respekt. Noch nie hat sich eine Band so ersichtlich bemüht, schlecht zu sein. Dieses Album verdient Preise!
Punkte: 3 / 10