Defaced Forging The Sanctuary (2015) - ein Review von Akhanarit

Defaced: Forging The Sanctuary - Cover
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1 Review
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1 Rating
9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


Akhanarit
27.07.2015 18:00

Die erste Hälfte des Jahres ist vorbei und es haben sich schon so manche Perlen des Jahres 2015 aufgetan. Man hat sich bereits die wichtigsten Sachen notiert und dann kommt plötzlich doch noch mal ein Vorschlaghammer aus dem nichts. In diesem Fall wurde dieser aus der Schweiz zu uns herübergeworfen und hört auf den Namen "Forging The Sanctuary". Die 2012 gegründeten Brutal Death Metaller von DEFACED haben hier auf ihrem zweiten Album aber mal so richtig abgeliefert! Auch wenn man DEFACED grundsätzlich in die Knüppelschublade einordenen kann, so wird dies dem Schaffen der Musiker nicht im Geringsten gerecht. Neben treibenden Blastbeats und beinahe schon an den Black Metal angelehnter Raserei haben die Mannen nämlich auch epische Melodien, hyptnotische bis virtuos vor sich hinflitzende Solis und dazu die Gabe, ein Wechselbad der Gefühle zu veranstaten, bei dem man immer wieder kurz inne halten möchte, um zu staunen. Vom brachial angesetzen Opener 'Because I Despise' über das in doomige Schatten getauchte 'And With It Rose Satan' bis hin zum alles an die Wand blasenden 'Venomous Eden' ist alles dabei, was man sich als melodietoleranter Death Metal-Fan wünschen kann. Nichts wird hier nur stur runtergebolzt, sondern auch innerhalb der eigenen Strukturen wird immer wieder versucht, eine Schippe drauf zu legen und Variation einzubringen. Das macht dieses Album zu einem etwas anspruchsvolleren Hörerlebnis, vor allem, weil man bei jedem neuen Durchlauf neue Details entdeckt, die einem beim letzen Mal noch entgangen sind. Das ist übrigens auch bei dem Albumcover so, was bei einem Dan Seagrave aber mal so überhaupt nicht verwundert!

Als Themenquelle gibt die Band ur-menschlichen Existenzialismus, Selbsterhaltungstrieb, Unterdrückung und Irreführungen der Religions- und Politikvertreter an. Das liest sich jetzt zwar wie das Deckblatt jeder zweiten Death Metal-Kappelle auf diesem Planeten, doch wenn man mal genauer hinschaut, dann geht so manche Zeile doch tiefer als auf den ersten Hör wahrgenommen. Beispiel gefällig? "If there is a god, he will have to beg for my forgiveness, what a shady entity you've become, or is it just me?"

Schon das Debüt-Album "On The Frontline" wurde vielerorts gelobt, doch mit "Forging The Sanctuary" stellen die Musiker aus dem Emmental zugleich mit Thomas Gertsch einen neuen Frontmann vor. Es gibt also leichte Veränderungen zu verzeichnen, doch Thomas macht seinen Job mehr als ordentlich und es macht richtig Spaß, sich die toll ausgearbeiteten Stücke wieder und wieder anzuhören. "Forging The Sanctuary" wird nicht die Musiklandschaft revolutionieren, doch hier steckt so viel Liebe zum Detail drin, dass dieses Album unbedingt als eines der Highlights dieses Halbjahres anerkannt werden sollte. Es war mir wieder einmal ein Fest!

http://bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=7035

Punkte: 9 / 10


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