Def Leppard Hysteria (1987) - ein Review von quellecair

Def Leppard: Hysteria - Cover
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1 Review
54
54 Ratings
9.03
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Hardrock, Rock'n'Roll, Stoner Rock


quellecair
22.10.2015 13:05

Es gibt Alben, die man als Fan und Sympathisant von Rockmusik - oder generell von guter Musik - mindestens einmal im Leben gehört haben sollte. "Hysteria" von Def Leppard aus dem Jahre 1987 reiht sich da mühelos mit ein. Als Nachfolger von "Pyromania", welches der Band den kommerziellen Durchbruch verschaffte, waren die Erwartungen entsprechend hoch. Und man musste sich ganze vier Jahre gedulden, während die Band selbst mit unangenehmen Schicksalsschlägen fertig werden musste: Wunschproduzent Mutt Lange war restlos ausgebucht und konnte erst Ende 1984 wieder engagiert werden. Doch dann verlor Drummer Rick Allen bei einem Autounfall den linken Arm, was die geplanten Aufnahmen vertagen liess. Allen wurde mit Hilfe der NASA ein spezielles Schlagzeug angefertigt, mit welchem er mit den Füssen die wichtigsten Funktionen bedienen konnte. Allerdings erkrankte Sänger Joe Elliott an Mumps, was die Aufnahmen bis weit ins Jahr 1986 verzögerte.

Vier Jahre können für eine Band eine lange Zeit sein, wenn man gerade erst noch als heisser Newcomer gefeiert wurde und plötzlich von der Bildfläche verschwindet. Und "Hysteria" tat sich anfänglich auch recht schwer, in einem völlig übersättigten Markt von grossartigen Rock- und Metal-Alben zu landen, sich durchzusetzen und aufzufallen. Doch die anfängliche Blockade wurde durch einen schier unvergleichlichen Siegeszug abgelöst, der sich durch die Single-Auskopplung von ganzen sieben Titeln zu einem totalen Verkaufsrenner steigerte.

Produktionstechnisch lieferte "Hysteria" für damalige Verhältnisse und Möglichkeiten die "Crème de la Crème". Auch wenn von Einigen als überproduziert verdonnert, so lässt sich die Klasse am Songwriting und vor allem an der Hitdichte nicht wegdiskutieren. Die damals noch jungen Briten, welche zusammen mit Saxon und Iron Maiden die New Wave of British Heavy Metal lancierten, spielen buchstäblich ihr ganzes Potential aus und bezaubern die Musikwelt mit tollen Refrains, die einem nicht mehr aus den Ohren gehen, und traumhaften Melodien und Klangfarben, welche einem selbst aus dem härtesten Alltag herausholen: Songs wie 'Animal', 'Hysteria', 'Armageddon it' oder 'Love and Affection' sind Rock-Evergreens, die man selbst nach Jahrzehnten immer noch leidenschaftlich mitsingt. Und auch wenn man mit Songs wie 'Rocket', 'Pour some Sugar on me' oder der Ballade 'Love Bites' streckenweise arg in den Pop-Kitsch abdriftet, darf man sich dafür umso mehr an den rockigeren und kantigeren Stücken wie 'Gods of War', 'Don't Shoot Shotgun' und 'Run Riot' freuen.

Def Leppard wurde mitunter auch schon als Pop Metal bezeichnet und im Falle von "Hysteria" könnte die Bezeichnung nicht treffender sein. Denn wenn es ein Album gibt, welches Pop der 80er und Metal perfekt vereinigt, dann dieses. Für mich jedenfalls eines der grossartigsten Hardrockalben aller Zeiten, welchem ich vermutlich nie überdrüssig sein werde.


(Original Review: http://quellecair.blogspot.ch/2015/09/die-verschmelzung-von-pop-und-metal.html)

Punkte: 10 / 10


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