Death Leprosy (1988) - ein Review von Bakefish

Death: Leprosy - Cover
3
3 Reviews
94
94 Ratings
9.22
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


Bakefish
26.04.2017 14:29

Nachdem Death sich mit dem hammerharten "Scream Bloody Gore" einen Namen gemacht hatten, kehrte Chuck Schuldiner, der Gitarre und Bass spielte, zurück nach Florida, wo er die Band einige Jahre zuvor gegründet hatte. Drummer Chris Reifert blieb in Kalifornien und gründete dort seine eigene Band "Autopsy". Als Chuck wieder in Florida ankam, bastelte er sich in kurzer Zeit ein komplettes Line-Up für seine Band zusammen. So kamen Schlagzeuger Bill Andrews, Bassist Terry Butler und der alte Bandkollege Rick Rozz in die Band. Bei den Aufnahmen für Leprosy selbst spielte Schuldiner nach eigenen Angaben allerdings den Bass selbst ein, angeblich fiel es Butler zu schwer, dies selbst zu tun.
Doch genug zu diesen Hintergrundinfos. Wie hört sich Leprosy an, was macht es aus? Nun, es wäre nicht ganz falsch, wenn man das Album als ein etwas ausgefeilteres "Scream Bloody Gore" bezeichnete. DIe Thematik und Instrumentierung ist überwiegend gleich geblieben. Sägende Riffs, walzende Basslinien, stampfendes und dreschendes Drumming gespickt von extrem abgefuckten Gitarrensoli, das macht das gesamte Album aus. Dennoch gibt es ein paar Unterschiede zum Vorgängeralbum. Einerseits wirkt die Musik etwas komplexer. Der Bass ist fetter, Andrews spielt vielseitiger als Reifert und auch die Soli sind ein ganzes Stück länger geworden (und man merkt an dieser Stelle, dass die Band Gefallen am Tremolohebel gefunden hat). Und auch die Lyrics haben sich weiter entwickelt. Überwiegend geht es immer noch um Tod, Krankheit und Verderben, allerdings sind die Texte jetzt nicht mehr so auf Haudraufart ausgelegt wie beim Vorgänger.
Auch der Sound ist natürlich anders. "Leprosy" klingt dunkler, mächtiger, böser, extrem wuchtig. Einzig der Sound der Snare-Drum dürfte an manchen Stellen etwas gewöhnungsbedürftig sein. Doch nicht nur die Instrumente klingen besser, auch Chucks "Gesang" klingt viel, viel böser, denn er ist tiefer und mächtiger zu hören. Dadurch fällt es auch leichter, den Gesang überhaupt ernstnehmen zu können. Das alles führt dazu, dass "Leprosy" nicht mehr nur wie blankes Gebolze voller kranker Soli klingt, sondern wie ein richtiges, boshaftes Death-Metal-Album voller technischer Expertise, krasser Tempo- und Rhythmuswechsel. Die Songs haben alle was, angefangen mit dem Titelsong geht es über "Born Dead" mindestens genau so böse weiter, "Forgotten Past" groovt höllisch, "Left to Die" klingt bissig wie kein anderer Song, dann der ewige Klassiker "Pull the Plug" samt "Open Casket", diese beiden Songs sind pure Abrissbirnen. EInzig zum Ende fällt das Album mit "Primitive Ways" und "Choke on it" etwas ab, daher ist es in der Endwertung auch "nur" genauso gut wie das Vorgängeralbum.
Doch letztendlich bleibt "Leprosy" trotzdem geil. Ein krasses Album, mit geilem Sound, hammerharten Riffs und einer Menge Brutalität. Nicht ganz ohne Grund von Rock Hard zum wichtigsten Death-Metal-Album aller Zeiten gekürt worden!

Punkte: 9 / 10


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