Death Human (1991) - ein Review von Bakefish

Death: Human - Cover
8
8 Reviews
119
119 Ratings
9.37
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Jazz Metal, Progressive Metal


Bakefish
03.12.2017 20:07

Nach dem bereits wegweisenden "Spiritual Healing" ging es rund bei Death. Eine große Europatournee sollte stattfinden, die Frontmann Chuck Schuldiner jedoch absagte, da ihm die Tour zu mies organisiert war. Als der Rest ohne ihn loszog, rastete der Musiker vollkommen aus und feuerte sie alle. Deshalb befindet sich auf dem vierten Album auch eine komplett andere Gefolgschaft: Neben Chuck als Schreier und Klampfer gesellten sich Paul Masvidal (ebenfalls Klampfe), Sean Reinert (Schlagzeug) und Chucks alter Freund Steve DiGiorgio am Bass dazu, welcher schon einmal Mitglied der Band gewesen war.
Das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen. Im Punkt der Progression macht "Human" einen gewaltigen Schritt nach vorne. Man merkt an, dass zu jenem Zeitpunkt vier unglaublich talentierte und versierte Musiker hinter der Band standen. Vorbei sind die gorelastigen Lyrics, vorbei das thrashige Gebolze. Schuldiner und Masvidal schrammeln Gitarrenriffs, wie man sie so noch nicht erlebt hat und lassen Soli raus, wie sie verquirlter, aber melodischer nicht sein könnten. Steve DiGiorgio gibt sich auch nicht damit zufrieden, einfach nur die Gitarrenriffs eine Oktave tiefer zu kraulen, er spielt komplexe und beeindruckende Basslinien. Und über den Drummer Reinert braucht man gar nicht zu reden. Was der Typ da mit seiner jazzlastigen Bratzbude rauslässt, hat man bis dato wohl noch nicht gesehen. Seine Schnelligkeit ist einfach unglaublich.
Der Kompromiss auf diesem Album ist allgemein sehr interessant. Die Mischung aus Härte, brutaler Instrumentierung, technischer Versiertheit und Melodik ist unglaublich. Da sind plötzlich unverzerrte E-Gitarren zu hören, sogar ein sehr abgefahrenes Instrumental ist dabei. Und Chucks Stimme klingt wesentlich mächtiger und boshafter als auf den vorherigen Alben, auch seine Texte haben sich ein ganzes Stück weiterentwickelt. "Human" befasst sich mit menschlichen Abgründen und Problemen und wirkt allgemein äußerst düster.
Das Ergebnis haut dem Hörer ins Gesicht, lässt so schnell aber nicht mehr los. Die Musik erschreckt und fasziniert zugleich. Die fiese Stimme, die bösen Instrumente, die gute Abmischung, die Musik allgemein, hier haben sich die Band und der Produzent Burns sehr viel Mühe gegeben. Das macht das Album zweifelsohne zu einer klaren Empfehlung für Metaller, gerade für den Death Metal, denn "Human" erfüllt alles, was ein gutes Death-Metal-Album ausmachen sollte. Dennoch gebe ich "nur" 8.5 Punkte. Denn auch, wenn es zweifelsohne ein krasses und gutes Album ist, mit manchen Songstrukturen komme ich einfach nicht so gut klar, da bin ich die vorherigen Alben zu sehr gewohnt. Eine klare Hörempfehlung gibts natürlich trotzdem. Und wer weiß, vielleicht höre ich es irgendwann einmal durch und sehe "Human" ebenfalls als das Meisterwerk, wie es so viele andere aus der Szene auch tun.

Punkte: 8.5 / 10


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