Darkthrone Arctic Thunder (2016) - ein Review von Filosofem

Darkthrone: Arctic Thunder - Cover
1
1 Review
15
15 Ratings
8.03
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal



16.01.2017 15:10

DARKTHRONE noch groß jemandem vorzustellen, dürfte Zeitverschwendung sein, da diese Band zumindest im schwarzmetallischen Universum nun wirklich jeder kennt. Deshalb halten wir uns gar nicht lange mit der Biografie auf, sondern gehen gleich ans Eingemachte. Drei Jahre nach ihrem letzten Album "Underground Resistance" kehren die Lo-Fi-Minimalisten nun mit ihrem 17. Studioalbum "Arctic Thunder" zurück. Und wieder nutzen sie all ihre künstlerische Freiheit, um ein typisches DARKTHRONE-Werk zu kreieren; fernab von allen Genregrenzen oder gar Trends (sei es bei der Produktion oder bei der Musik). Fenriz und Nocturno Culto machen seit jeher, worauf sie Bock haben und das ist gut so.

Wenn man allerdings meint, dass alles so wie immer ist, dann ist man auf dem falschen Dampfer, denn dieses oberflächliche Urteil wurde DARKTHRONE nie gerecht. Die offensichtlichste Neuerung ist, dass Nocturno Culto diesmal nach vielen Jahren wieder allein für die Vocals auf dem neuen Album "Arctic Thunder" verantwortlich zeichnet. Das Album beginnt mit der Midtempo-Hymne 'Tundra Leech', die sehr doomig beginnt; dann werden geschickt typisch rohe Black Metal-Trademarks mit Rock'n'Roll-Elementen und einem NWOBHM-Riff verwoben. Starkes Stück! 'Burial Bliss' hat eine starke Punk-Schlagseite; allerdings ist es dennoch eine lupenreine Black Metal-Nummer. 'Boreal Fiends' ist musikalisch wieder ganz klar dem NWOBHM zugewandt, allerdings meine ich, eine Kreuzung mit alten BLACK SABBATH rauszuhören. Und höre ich da etwa eine Kuhglocke in dem Abschlussriff? Schräg, aber irgendwie sehr, sehr geil. Coole Nummer! 'Inbred Vermin' ist geprägt von einem sehr minimalistischen Gitarrenriff, das zwischendurch durch ein Riff aufgelockert wird, das schwer an WARLOCK aus den 80ern erinnert. Aber auch hier sorgt die Verflechtung mit typischen Black Metal-Trademarks dafür, dass nicht vom Kurs abgewichen wird. 'Arctic Thunder' stampft von Beginn an ziemlich los, NWOBHM wird auch hier zelebriert. Die hier verbratenen Riffs laden schon fast zu einem Sing-along-Part ein; ein cooles Solo beendet den Song. 'Throw Me Through The Marshes' ist von der Grundstruktur sehr doomig, nimmt aber ab ca. der zweiten Minute Fahrt auf und wird zum Uptempo-Rocker; gegen Ende geht es dann zurück zu der doomigen Grundstruktur. 'Deep Lake Trespass' wäre eine Nummer für den Moshpit, wenn DARKTHRONE denn mal live spielen würden. Der Rausschmeißer 'The Wyoming Distance' kann m. E. nicht ganz mit den vorherigen Songs mithalten und hält musikalisch auch nicht mehr so wirklich viel Interessantes bereit.

Zeit für ein Fazit: Das Album hat mich gelehrt, dass ich mich vielleicht doch noch einmal etwas intensiver mit DARKTHRONE auseinandersetzen muss. Es werden geschickt viele verschiedene Stile miteinander gemischt, ohne das es oberflächlich oder gar aufgesetzt wird. Kauzig ja, quasi Black Metal mit einem Augenzwinkern und vor allem einer ordentlichen Portion NWOBHM. Auch bin ich jetzt der Meinung, dass man durchaus Musik für Musiker machen kann, auch wenn man nicht DREAM THEATER heißt. Denn das, was DARKTHRONE hier musikalisch abziehen, ist sehr clever gemacht und extrem interessant. Allerdings ist zwingende Voraussetzung, dass man sich mit der Produktion abfindet, die noch genauso ist, wie vor 25 Jahren.

Lange Rede, (k)ein Sinn: DARKTHRONE-Fans! Kaufen!
(http://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=8163)

Punkte: 7 / 10


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