Darkest Era The Last Caress Of Light (2011) - ein Review von Sgt. Kuntz

Darkest Era: Last Caress Of Light, The - Cover
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8.84
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal


Sgt. Kuntz
06.06.2012 08:21

Kann man sagen, dass eine Band wie DARKEST ERA trotz einiger wohlwollender Kritiken noch zu den Geheimtipps der Szene gehört? Wenn man bedenkt, dass man der Truppe aus Irland auf ihrem bisher einzigen Album sowie den vorangegangenen Demos keinen einzigen schwachen oder auch nur mittelmäßigen Track vorhalten muss, scheint das keine hole Phrase zu sein, sondern eher noch leicht untertrieben. Seit 2005, damals noch unter dem zum Glück schnell wieder abgelegten Allerweltsnamen NEMESIS, darf man für sich in Anspruch nehmen, seine Heimat in Sachen traditionellem Heavy Metal quasi im Alleingang zu vertreten. Nicht mitgerechnet natürlich die großen Brüder im Geiste von PRIMORDIAL, ebenfalls aus Nordirland. Doch wenn man sich den Klargesang mal wegdenkt, kann man beide Bands durchaus miteinander vergleichen, sowohl stilistisch, als auch qualitativ.
 
Mit "The Last Caress Of Light" schaffte man nämlich im letzten Jahr ein Debütalbum, dass nicht nur spielerisch überzeugt, sondern eben auch atmosphärisch analog zu PRIMORDIAL den Hörer in den Bann schlägt. Und das, obwohl noch je zwei Songs von den beiden Demos, bzw. EPs mit einbezogen wurden. Das sorgte im letzten Jahr für etwas Unmut, aber wenn man das nun vorliegende Doppel-Album einfach als Vinyl-Einstand betrachtet, kann man wohl darüber hinwegsehen, ob man besagte EPs nun schon im Schrank stehen hat, oder nicht. Auch ist zu bedenken, dass eine Eigenproduktion wie "The Oak Sessions" mit ihren drei Songs wenigstens zweitrangig gemacht wurde, um überhaupt auch mal von einem Label wahrgenommen zu werden. Hier wurden sie außerdem noch als Bonussongs angehängt.

Und wie gesagt, unsere Kelten-Freunde weben hier ein dichtes Netz, in das man sich zu gerne verfängt. Hymnische, dem Black Metal gar nicht unähnliche Riffs, organisch klingende folklorische Einflüsse (besonders gelungen bei "Poem To The Gael") und ein selbstbewusster Sänger, der keine Tonleiterakrobatik nötig hat, sondern vielmehr sein wohlklingendes Timbre in songdienlicher Weise zu nutzten versteht und so das Album regelrecht dominiert. Unter annährend gleichstarken Songs kann man das dynamisch-powernde "The Morrigan" noch gesondert hervorheben und als Idealbeispiel für traditionellen Heavy Metal der Neuzeit verbuchen, der weder gezwungen Oldschool-schablonenartig ausfällt, noch irgendwelche moderne, unpassende Elemente aufweist. Übrigens kann man leicht übersehen, dass DARKEST ERA eine Gitarristin und eine Drummerin (sagt man das so?) in ihren Reihen haben; ungewöhnlich genug, aber weil sie daraus auch gar keinen Hehl machen, habe ich es selbst erst nach dem Öffnen des Klappcovers bemerkt. Recht so, echte Könner verschwenden an plumpe Vermarktungstricks sowieso keine Energien, können dafür aber mit euch rechnen, sofern ihr originellen, eigenständigen Metal zu schätzen wisst, der in der traditionellen Spielweise mindestens so fest verwurzelt ist, wie in der irischen Heimat.


Sgt. Kuntz

Punkte: 8.5 / 10


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