Dark Suns Orange (2011) - ein Review von Linse

Dark Suns: Orange - Cover
3
3 Reviews
12
12 Ratings
8.79
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock



15.12.2011 19:49

Jetzt wird’s bunt im Haus der dunklen Sonnen, und zwar kunterbunt. Was nach dem kongenialen Vorgänger „Grave Human Genuine“, auf dem die Leipziger die Mischung ihrer düsteren Doom-Death-Wurzeln mit feinsten Prog- und Jazz-Elementen auf die Spitze trieben und in Perfektion zelebrierten, zu erwarten war wird schon bei den ersten Tönen von „Orange“ zur Gewissheit.
DARK SUNS haben nicht einfach nur eine stilistische Kurskorrektur vorgenommen, indem sie ihren metallischen Background nahezu komplett hinter sich gelassen haben und stattdessen den musikalischen Wahnwitz losgelöster denn je von stilistischen Schranken jedweder Art ausleben. „Orange“ präsentiert progressiven Rock in Reinkultur, dargeboten mit einer spielerischen Klasse und musikalischen Reife, die beängstigend ist. Seit „Grave Human Genuine“ haben die Sachsen eine Evolution durchlaufen, für die manch´ andere Künstler eine gesamte Diskografie benötigen, um dann am eigenen stilistischen Klimax zu zerbrechen.
Frisch, fromm, fröhlich und frei von jeglichen Fesseln explodieren DARK SUNS förmlich und sprudeln vor Ideenreichtum und Spielwitz nur so über. Da wird nicht mit Effekten gegeizt, mit überraschenden Wendungen, mit irrwitzigen Spannungsbögen und Songstrukturen, schrägen Arrangements und Instrumentierungen. „Orange“ ist ein Werk, dessen Kreativität verstört und verschreckt und bietet wahrlich keine einfache Musik, die sich bereits beim ersten Durchlauf vollends erschließt und entfaltet. Auch ich spürte beim Erstkontakt das Bedürfnis, mich überfordert abzuwenden ohne zu ahnen, dass mich die spielerischen und instrumentalen Details längst in den Bann gezogen hatten. Und seither wird „Orange“ täglich bunter, großartiger, facettenreicher und stimmiger.
Fazit: Die dunklen Sonnen erfinden sich auf ihrem Geniestreich „Orange“ neu und nehmen dabei gelassen in Kauf, die Musikwelt zu überfordern, so dass es in anbetracht der musikalischen Vollendung eigentlich keine Alternative zur Höchstnote. Und da ich der Meinung bin, dass „Orange“ durch ein etwas strafferes Songwriting und eine Prise mehr Eingängigkeit noch besser hätte ausfallen können ziehe ich einen halben luxuriösen Punkt ab. Aber das ist Jammerei auf allerhöchstem Niveau.

Punkte: 9.5 / 10


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