Beim ersten Song , dem Titelstück "Darkness Descends" gibt Gene schon mal einen kleinen Vorgeschmack, wohin das Ganze führen wird - bevor die Drums gemeinsam mit den Klampfen ein mit fettem Doublebass unterlegten Marschrhythmus intonieren. Nach dem Break ist aber Schluss mit Lustig, dann gibt's hyperschnelles Gemetzel bis zum Abwinken.
Auch bei "The Burning Of Sodom" wird nach ein wenig Vorgeplänkel wieder erbarmungslos geschreddert. Die Soli klingen - anders als beim Titelstück - eher etwas Slayer-mäßig, aber verdammt passend. Der Track knallt vom Anfang bis zum Ende voll auf die 12.
Der nächste Song "Hunger Of The Undead" macht es deutlich: Hoglan MUSS ein Mutant sein, kann gar nicht anders sein. Genau wie eine Atomuhr, und gnadenlos wie ein Henker drischt er auf die Felle ein und hat dabei aber noch ab und an die Zeit, ein kleines, aber geniales Fill einzubauen. Nachdem der Song einem mal eben die Schädeldecke weggefräst hat, kommt schon mit "lieblichen" Gitarrenklängen eingeleitet, der nächste Hammertrack "Merciless Death" um die Ecke. Dieses Riffmonster entwickelt sich zu einem regelrechten Ohrwurm der sich in die Hirnwindungen brennt. "We’ll give you - Merciless Death!!" Und das in echtem Schädelspalter-Speed.
Ein total Doublebass-lastiges Monster, bei dem die Gitarren herrlich sägen ist "Death is Certain (Life is not)". Aber der Reiz des Songs ist die alles vernichtende Schlag(zeug)gewalt von Mr. Hoglan. Trotzdem wird auch hier eine feine Variation eingebaut, mal der Fuß vom Pedal genommen - der Junge mit der Gitarre muss ja immerhin bei seinem Solo die Chance bekommen, das Tempo mit seinem Instrument zu halten. Er schlägt sich wirklich wacker, bevor er wieder niedergeknüppelt wird.
Beim nächsten Track, dem eher groovenden, aber dennoch ultrabrutalen, alles zermalmenden Überhammer "Black Prophecies", wird die Geschwindigkeit etwas gedrosselt. Die Nummer ist zwar etwas "langsamer" und "ruhiger" wie die anderen sechs – aber nur in etwa so, wie es ruhiger wird, wenn der neben der Feuersirene knatternde Presslufthammer Pause macht.
Beim finalen "Perish In Flames" ist allerdings wieder absolute Höchstgeschwindigkeit angesagt. Es geht sofort in die Vollen, wie Panzer rollen die Riffs über einen hinweg - und dann eröffnet die gesamte Artillerie das Feuer. Es wird aus allen Rohren geballert, zurück bleibt nichts als verbrannte Erde - ein wahrlich finales Massaker!
Fazit: "Darkness Descends" gehört für mich ohne Wenn und Aber zu den fünf besten Thrash Metal-Alben aller Zeiten! Basta!
Punkte: 9.5 / 10