Ja, sie sind es, nur drei Jahre vor der Veröffentlichung des wirklich sehr eigenen "Focus". Der sphärisch-progressive Death-Metal-Fusion-Mix mit dem berüchtigten Vocoder ist hier höchstens in der technischen Finesse zu erahnen - musikalisch haben wir es hier mit wahnsinnig schnellem Death/Thrash Metal floridianischer Spielweise zu tun. Der Sound ist bis auf die ein wenig laute Snare perfekt, besser als auf dem '91er Demo und "Focus" selbst, jeder der drei Songs ein Brett. Irre Tempo- und Taktwechsel meistern Masvidal und Gobel mit chirurgischer Präzision, Choy am wunderbar hörbaren Bass steht ihnen in nichts nach. Tentakelmann Reinert klopft so unfassbar tight diese unfassbar schwierigen Schlagzeugpatterns, es macht einfach Laune! Masvidals Stimme fügt sich wunderbar ein, die Growls klingen nicht so schwachbrüstig wie auf "Focus", jedoch auch nicht wie eine bloße Imitation Schuldiners (dessen Stimme ich nie viel abgewinnen konnte).
Umso mehr schade ist es, dass es nur drei Songs sind. Noch nicht einmal eine Viertelstunde kann man dem Wahnsinn lauschen, wenn überhaupt, denn eine Demo-Compilation existiert leider (noch) nicht. Cynic hatten es hier schon - die Professionalität, die Musikalität, der Beginn der eigenen Note. Letztere sollte noch ausgebaut werden und Cynic vom Death Metal wegdriften, doch das ist eine andere Geschichte...
Punkte: 9 / 10